So funktioniert ein 5G-Campusnetzwerk
Bei einem 5G-Campusnetzwerk handelt es sich um ein lokal begrenztes Funknetz, das direkt am Standort installiert werden kann und das anders als WLAN auf Mobilfunktechnologie basiert. „Jeder hat WLAN zuhause und sieht das WLAN vom Nachbarn. Dann ärgert man sich darüber, dass der eigene Empfang dadurch deutlich schlechter wird. Genau diesen Nachteil hat man bei einem Campusnetz nicht. Denn man nutzt eine eigene dedizierte Frequenz im Bereich zwischen 3.7 und 3.8 Gigahertz, die nicht öffentlich genutzt werden dürfen. Dadurch erreichen wir eine störungsfreie Kommunikation, haben kein Ausfallrisiko und gleichzeitig sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeiten“, schildert Bergmann.
Ein weiterer großer Vorteil von 5G-Campusnetzen: Sie können eine unbegrenzte Größe abdecken. Unternehmen müssen lediglich sicherstellen, dass genügend Basisstationen Antennen auf dem Gelände verteilt sind, über die sich die Endgeräte mit dem Funknetz verbinden können. Aus diesem Grund sind 5G-Campusnetze eine universelle Lösung für die Intralogistik, da die Größe des Warenlagers keine Rolle spielt. Das entscheidende Merkmal ist eine durchgängige Funkabdeckung, und zwar ohne Unterbrechungen beim Funkzellenwechsel auch über große Flächen hinweg, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
5G bei der KION Group im Einsatz
Im Februar 2022 ging das erste 5G-Campusnetz in Hamburg in Betrieb. Mittlerweile erprobt KION auch in Heusenstamm und in Aschaffenburg ein 5G-Netz. In Aschaffenburg gibt es die größte Flächenabdeckung mit 5G, da auch Außenbereiche mit eingeschlossen sind. An allen drei Standorten arbeitet KION mit dem hybriden Modell, d.h. die Kerntechnologie ist derzeit noch WLAN: Die ausgestatteten Teilbereiche, die schon über 5G vernetzt sind, sollen Erkenntnisse darüber geben, wann und wie komplett umgestellt werden kann.
Derzeit nutzt KION 5G vor allem für Forschungsaufgaben. Bergmann und seine Kolleginnen wie Kollegen möchten herausfinden, welche Technologien mit 5G noch besser funktionieren und in welchen Unternehmensbereichen eine 5G-Funkabdeckung möglich ist. Von dieser Expertise soll dann natürlich auch der Kunde profitieren. Die KION Group kann ihre Kunden mit unterschiedlichsten Anforderungsprofilen bedienen und in der Integration von 5G-Applikationen bestmöglich beraten.
Es gibt aber auch schon ganz konkrete Pläne: Bei der KION-Tochter Dematic wird 5G zukünftig auf den Baustellen im Aufbau und in der Inbetriebnahme der Anlagen unterstützend eingesetzt. In der Region APAC hat 5G bereits eine höhere Verbreitung und wird in verschiedenen Szenarien getestet. „Natürlich haben wir zunächst Netze aufgebaut, um die Technologie zu verstehen und die Produkte optimal an die Technologie anpassen zu können. Mittlerweile ist unsere ganz klare Wahrnehmung, dass wir noch mehr können. Mit 5G könnten wir eine stabilere Kommunikation mit höheren Datenraten erzeugen. Das ist einer Smart Factory absolut zuträglich“, erklärt Bergmann.