So realistisch, als stünde der Stapler direkt vor einem
„Wir schaffen virtuelle Modelle von Flurförderzeugen und virtuelle Umgebungen , die jeweils so realistisch sind, dass wir zum Beispiel Packaging und Ergonomie genau beurteilen können, bevor ein physischer Prototyp gebaut wird“, erklärt Rehder. Er arbeitet seit zehn Jahren für die KION Group im Product Development. Als einer der ersten „VR Key-User“ hat Rehder die Aufgabe, auszuloten, welche potenziellen Anwendungsfelder die Virtual Reality-Technologie bei KION hat. Einiges davon liegt in der Zukunft, manches ist schon jetzt Realität – und das Potenzial ist gigantisch. „Wer viel in VR reinsteckt, kriegt am Ende auch viel raus“, ist sich Rehder sicher.
Für die Produktentwicklung hat sich innerhalb des Stapler-Segments Industrial Trucks & Services der KION Group (KION ITS) ein neuer Prozess etabliert, um das Potential der Technologie in die gewünschten Bahnen zu lenken: Stefan Hafner, Senior Director für die Vorentwicklung der Gegengewichtsstapler, ist maßgeblich daran beteiligt, die Verwendung von sogenannten Digital Mockups (DMU) konzernweit zu verankern. Bevor ein physischer Prototyp eines Fahrzeugs überhaupt gebaut wird, wird dessen DMU im Virtual Reality-Umfeld von verschiedenen Fakultäten und Fachbereichen untersucht. Dieser Prozess soll künftig konzernweit bei allen Marken der KION Group gelten – für Stefan Hafner und sein Team eine folgerichtige Entwicklung. Für sie ist die annähernde Darstellung der physikalischen Welt in VR ähnlich bahnbrechend wie der Sprung von 2D zu 3D. „Es ist der nächste logische Schritt“, sagt Hafner. „Der Wechsel von 2D zu 3D hat seine Zeit gedauert, aber am Ende stand ein Paradigmenwechsel. Der Schritt von 3D zu VR ist der nächste.“ Eine Evolution, die den Kunden der KION Group zugutekommt.
Neue Anwendungsbereiche: Virtual Reality für Produktion und Service
Bei den virtuellen Testschleifen setzt KION ITS auf die Softwarelösung IC.IDO der ESI Group. Dabei funktioniert das Prinzip der Software wie folgt: In einer 3D-Konstruktionssoftware werden Fahrzeugmodelle digital aufgebaut. Dann werden diese sogenannten CAD-Daten in die virtuelle Software-Umgebung exportiert. Auf diese Weise entstehen die Digital Mockups als realitätsnahe Modelle, die sich jetzt in einer virtuellen Umgebung befinden. Langfristig wird man mithilfe der DMUs in der Lage sein, in der VR-Umgebung Optimierungsprozesse durchzuführen, die in der physischen Praxis bislang um ein Vielfaches aufwendiger ausfallen. So lassen sich viele Erkenntnisse, die normalerweise mithilfe physischer Prototypen gewonnen werden, weitaus früher im Prozess gewinnen.