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Mehr als 200 Millionen Datensätze in drei Sekunden

In einem internationalen Konzern wie der KION Group fallen täglich große Mengen an Daten an. Durch den erfolgreichen Einsatz der Data Lakehouse Architektur und die Zusammenarbeit mit Dremio können diese Informationen nun in Sekundenschnelle zur Verfügung gestellt werden.

2023-11-02

Drei Sekunden statt 30 Minuten

Das gemeinsame Projekt begann mit einer Herkulesaufgabe. Die KION Group wünschte sich eine leistungsstarke und zukunftssichere IT-Infrastruktur und die Bereitstellung von Abermillionen einfließenden Daten in Echtzeit. Hiermit sollten die unterschiedlichsten Anwendungsfälle mithilfe intuitiver Benutzeroberflächen greifbar gemacht werden und so zur Wertschöpfung beitragen.

Ob Garantiefälle, Produktanalysen oder Warenwirtschaftsdaten – die Anwendungsfälle waren so unterschiedlich wie die Aufbereitung der einfließenden Informationen. Die Auswertung dieser Daten gestaltete sich entsprechend schwierig. Denn als das Staplergeschäft unter dem Dach der KION Group gebündelt wurde, entstand eine heterogene, von Insellösungen geprägte IT-Infrastruktur mit einer Vielzahl unterschiedlicher Systeme.

Mit den immer höheren Datenmengen kamen die unterschiedlichen Abteilungslösungen bald an ihre Grenzen. Datensilos erschwerten die unternehmensweite Analyse und datenbasierte Entscheidungen zu treffen wurde immer schwieriger. Auch die Auswertungsmöglichkeiten ließen zu wünschen übrig. In den riesigen Tabellen und unübersichtlichen Zahlenkolonnen konnte man schnell den Überblick verlieren.

Wollten Mitarbeitende beispielsweise die External Complaint Rate untersuchen und die Daten der Baureihen einer Produktfamilie vergleichen, konnten sie sich erstmal einen Kaffee kochen. Denn bis die Informationen in ihrem Dashboard geladen waren, mussten sie durchschnittlich 30 Minuten warten.

Vom Standstreifen auf die Überholspur

Heute werden diese Informationen innerhalb weniger Sekunden nutzbar gemacht. Die Lösung: die KION Analytics Plattform (KAP). Eine cloudbasierte Plattform auf Basis von Microsoft Azure, mit der Live-Abfragen selbstverständlich in den Arbeitsalltag integriert werden können. Blitzschnell können Produktfamilien, Modelle oder auch Standorte gewechselt werden und die Informationen werden greifbar. So wird für die Mitarbeitenden sofort sichtbar, an welcher Stelle etwas hakt. Statt Bauchgefühl geben nun Fakten die Richtung vor.

Dremio bereitet die Daten dabei so auf, dass alle Anwenderinnen und Anwender diese auswerten können. Ob als fertige Reports oder intuitive Dashboards - die Teams bestimmen, welche Daten sie wann und in welcher Form analysieren. So können beispielsweise Stapler nach unterschiedlichen Kategorien wie Produktfamilie, Baureihe oder Standort bis auf die Teile-Ebene untersucht werden.

Unterschiedlichste Problemstellungen werden so sichtbar und können schnell und einfach nachvollzogen werden. Wie häufig tritt ein bestimmter Schaden auf? Ist ein Fehler erst beim Einbau passiert? Muss die Produktion an neue Anforderungen angepasst werden? Wurde ein Fehler endgültig behoben? Die Konsequenzen, die aus den nun vorliegenden Informationen gezogen werden können, spiegeln sich in der Wertschöpfung des Unternehmens wider. Die gute Zugänglichkeit der Plattform sorgt zudem für hohe Akzeptanz auf Seiten der Mitarbeitenden.

Schnelle Synchronisation dank Data Lakehouse Architektur

Der Datenfluss in der KION Analytics Plattform funktioniert nach folgendem Prinzip: Die Rohdaten aus den SAP-System (ERP, BW) sowie den Truck- und Produktionssystemen (ITS, SCS, etc.) fließen zunächst in eine Oracle-Datenbank. Diese werden mittels Data Factory Gateway geladen und als Parquet-Dateien im Azure Data Lake Storage (ADLS Gen2) gespeichert. Dort übernehmen Databricks und Data Factory die weitere Verarbeitung. Die aufbereiteten und kuratierten Daten werden den Nutzenden anschließend mit Dremio bereitgestellt.

„Dremio ist die Basis aller unserer Analysen. Es hat solche Maßstäbe gesetzt, dass es praktisch keinen Vergleich zu früher gibt. Endlich können wir das Potential unserer riesigen Datenmengen ausschöpfen. Man sollte dem Dremio-Team einen Orden verleihen“, erklärt Simon Wöllhardt, Head of Standards & Strategy Deployment bei der KION GROUP AG.

Offenheit und Skalierbarkeit machen die Plattform dabei zu einer zukunftsfähigen Lösung. Tim Kappel, IT Business Partner Digital & E-Commerce (global) ist dabei von der Leistungsstärke überzeugt. Er freut sich, dass durch die Umsetzung mit Dremio auch ein Vendor Lock-In, also das Verhindern der Wechselmöglichkeit zu einem anderen System seitens des Verkäufers, vermieden werden konnte.

Projekte für die Zukunft: Der Lebenszyklus eines Staplers

Noch werden mit der KAP nur ausgewählte Märkte (u.a. Deutschland, Großbritannien und Italien) beobachtet. Wenn im Rahmen des Business-Transformations-Projektes alle Geräte weltweit synchronisiert werden, muss mit weiteren 400 Millionen Datensätzen gerechnet werden. Mit Dremio sieht sich die KION Group dafür gut gewappnet.

Zudem sind viele weitere Anwendungsszenarien bereits angedacht. Simon Wöllhardt schwebt beispielsweise eine Fehlerhistorie auf Teile-Ebene vor, bei der der gesamte Lebenszyklus eines Staplers betrachtet werden kann.

Und natürlich spielt auch künstliche Intelligenz eine immer größer werdende Rolle. Servicetechniker-Texte analysieren und auswerten – das kann in der auf Dremio basierenden Umgebung nun angegangen werden. Die Ideen gehen den Teams so schnell jedenfalls nicht aus.