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ifesca: KI-gestütztes Energie-management für E-Stapler-Flotten

Elektromobilität nimmt auch in der Intralogistik einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Die Lithium-Ionen-Technologie steht als Antriebstechnik im Mittelpunkt unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Und dabei denken wir über den Batterieeinsatz in unseren leistungsfähigen Gabelstaplern unserer Tochtermarken Linde Material Handling und STILL weit hinaus. Ein starker Fokus liegt auf Energiemanagement und der Schnittstellenintelligenz. Hier geht KION gemeinsam mit dem Software-Spezialisten ifesca den nächsten Schritt in Richtung Zukunft – und sorgt mit Künstlicher Intelligenz (KI) dafür, dass Energie in Warenlagern effizienter genutzt werden kann.

2021-09-17

Dass neue Lösungen für mehr Energieeffizienz innerhalb der KION Group schon lange eine große Rolle spielen, zeigt nicht nur unsere Strategie 2027 , in der das Thema „Energie“ eines der wichtigsten Handlungsfelder ist. Auch die Verkaufszahlen belegen, dass die KION Group damit auf dem richtigen Weg ist. 2020 waren bereits 87 Prozent der Auftragseingänge des KION-Staplersegments „Industrial Trucks und Services“ elektrifizierte Produkte. Erst im Juni 2021 hat die KION Tochter Linde Material Handling hochmoderne Elektrostapler-Modelle ( Linde X20 – X35 ) im Traglastbereich von 2,5 bis 3 Tonnen vorgestellt, die das Leistungsniveau von Gabelstaplern mit Verbrennungsmotoren erreichen. So sind die E-Stapler und insbesondere die Lithium-Ionen-Stapler unserer Marken mehr als nur eine gute Alternative für Flurförderzeuge mit klassischen Verbrennungsmotoren – sondern ein entscheidendes Puzzleteil hin auf unserem Weg zu einer ressourcenschonenden Intralogistik .

Aber dieses Puzzle braucht noch viele weitere Teile, damit am Ende für unsere Kunden ein schlüssiges Gesamtbild entsteht. So bringen Lithium-Ionen-Stapler nicht nur viele überragende Eigenschaften, sondern für die Anwender auch neue Herausforderungen mit sich, die es zu beantworten gilt – insbesondere im Energiemanagement. E-Stapler haben die Fähigkeit zum Zwischenladen. Dies ist einerseits sehr praktisch, da die Stapler bereits in kurzer Zeit, zum Beispiel einer Mittagspause, schon wieder für die nächste Schicht geladen sind. Andererseits belastet der Ladevorgang die Energieversorgung in diesem Zeitraum überdurchschnittlich stark, was zu einem sogenannten „Peak“, einer Versorgungsspitze, führen kann. Um hier sein Lösungsportfolio zu erweitern und seinen Kunden das Energiemanagement zu erleichtern, ist die KION Group für ihre Kunden eine strategische Partnerschaft mit dem Softwareentwickler ifesca GmbH eingegangen.

Lithium-Ionen-Flurförderzeuge: Das Energiemanagement vereinfachen.

Bis zu 20 Prozent Energieeinsparungen

„Energie ist das Thema dieser Dekade und ifesca leistet einen ganz großen Beitrag, um Energie noch professioneller zu nutzen als es heute möglich ist“, sagt Stefan Prokosch, SVP Brand Management Linde Material Handling/KION Group. Das noch junge Unternehmen aus Ilmenau ist eigentlich darauf spezialisiert, die Strominfrastruktur der großen Netzbetreiber stabil zu halten. Hier sind qualitativ hochwertige Prognosen notwendig, um Netzschwankungen auszugleichen und Blackouts zu verhindern. Ähnlich gelagert ist aber auch der Mehrwert, den KION seinen Kunden mit der ifesca-Software bieten möchte: nämlich ein verbessertes „Peak Power Management“. Die Lösung hilft, unternehmensinterne Energienetze effizienter zu managen, indem es einen kompletten Überblick über alle Energieerzeuger und Abnehmer in einem Unternehmen ermöglicht. Da das System in der Lage ist, alle diese Einflussfaktoren operativ zu steuern, können Unternehmen damit ressourcenschonender agieren und die kostenintensiven Peaks ausgleichen bzw. sie vermeiden. Dies funktioniert ganz einfach: In Zeiten intensiven Verbrauchs können bestimmte Verbraucher wie zum Beispiel Klimaanlagen kurzfristig heruntergeregelt werden. Durch dieses „Peak Power Shaving“ (also das Beschneiden von Verbrauchsspitzen) lassen sich so zehn bis zwanzig Prozent Energieeinsparungen erzielen.

Stefan Prokosch

Konsequenter Einsatz regenerativer Energiequellen

Gleichzeitig behält die Software auch die Energie im Blick, die durch hauseigene regenerative Quellen eingespeist wird, die in Zukunft einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen werden. Auch diese bezieht das System aktiv in die Steuerungsprozesse mit ein: Wenn zum Beispiel von den Solarpanels auf dem Dach durch eine Schönwetterfront plötzlich für einen bestimmten Zeitraum mehr Energie zur Verfügung steht, fährt die Software die Prozesse mit intensivem Energieverbrauch in diesen Zeitfenstern gezielt hoch. Kündigt sich ein Tief an, werden sie wieder heruntergefahren. So werden die vorhandenen Ressourcen jederzeit bestmöglich genutzt – und dabei durch intelligente Umverteilung nachhaltige Einsparungen erzielt.

Mit KI zu verbesserten Prognosen: der lohnende Blick in die Zukunft

Eine zusätzliche Software von ifesca geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie ermöglicht es, den Stromverbrauch und die Stromerzeugung eines Unternehmens mithilfe einer kognitiven KI für zwei bis drei Tage im Voraus zu prognostizieren. Die Software sammelt zu diesem Zweck alle möglichen Daten zu allen erdenklichen Faktoren, die die Energieverfügbarkeit und den Verbrauch beeinflussen: von Produktions- und Logistikdaten bis zum Wetter. Auch hierbei bezieht die Software regenerative Energiequellen mit ein und prognostiziert, wie viel Strom innerhalb der nächsten Tage durch die hauseigenen Systeme zur Verfügung gestellt werden kann. Durch Algorithmen lernt die Anwendung mit steigender Einsatzdauer immer schneller und verbessert so die Prognosegüte und Qualität der Daten fortlaufend.

Unternehmen können Energie grundsätzlich günstiger einkaufen, wenn sie bestimmte Energiepakete einige Tage im Voraus kaufen. Um hier die richtigen Entscheidungen zu treffen, kommt es auf die Qualität der Prognosen an. Genau dies ermöglicht die ifesca-Lösung. Mithilfe der Software kann Strom zu günstigeren Konditionen und in genau der richtigen Menge eingekauft werden. Bei der vorausschauenden Planung werden auch moderne Energie-Speicherlösungen, die mehr und mehr in Produktionsumgebungen Einzug halten, einbezogen und genau dann aufgefüllt, wenn der Strom gerade besonders günstig zur Verfügung steht. Dadurch sind im Schnitt weitere zehn bis zwanzig Prozent an Energiekosteneinsparungen möglich.

Ganzheitliche Lösungen für Flotten – und darüber hinaus

Die KION Group möchte ihren Kunden diese umfassende Lösung anbieten, um das Lademanagement der eingesetzten Lithium-Ionen-Flotten zu optimieren: „Mit den genauen Prognose-Ergebnissen dieser Plattform werden sie in der Lage sein, für ihre Flurförderzeug-Flotten optimale Ladezeiten zu planen, Ladespitzen zu vermeiden und damit ihre Energiekosten deutlich zu senken“, erklärt Stefan Prokosch. Zudem könne die Plattform leicht und flexibel über offene Schnittstellen in die bestehenden Energiemanagement-Systeme integriert werden. Dadurch ergeben sich für die Kunden in zweiter Linie noch weitere Vorteile – sowohl in Hinblick auf Einsparungen als auch auf die Verwirklichung der eigenen Nachhaltigkeitsziele.