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Der Zukunftsarchitekt: Wie Joachim Tödter bei KION die Logistik von morgen gestaltet

Wie entstehen eigentlich Innovationen? Bei uns ist es eine Mischung aus Teamarbeit, Kundenorientierung und modernster Technologie. Während andere von der Zukunft träumen, gestaltet sie diese bereits: Joachim Tödter und sein Team treiben bei der KION Group die nächste Generation der Intralogistik voran – von sehenden Drohnen bis zu Gabelstaplern, die bald verstehen werden, was man ihnen zuruft.

2025-01-16

Karoline Gellrich

In der sich rasant entwickelnden Welt der Intralogistik reicht es nicht aus, nur auf aktuelle Trends zu reagieren. Es braucht Visionäre, die aktiv die Zukunft gestalten. Bei der KION Group ist Joachim Tödter einer dieser Vordenker. Als Senior Director of Technology and Innovation leitet er eine Abteilung, von der nicht weniger erwartet wird als bahnbrechende Fortschritte für die gesamte Branche. „Es geht darum, Technologien zu identifizieren, die das Potenzial haben, die Logistik maßgeblich zu verbessern – und darum, diese in das Portfolio der KION Group zu integrieren“, betont Tödter.

Seine Fähigkeit, wegweisende Zukunftstechnologien zu erkennen, hat ihn zu einem Pionier gemacht. Schon 2008 war er an einem Pilotprojekt beteiligt, das vor Ort beim Kunden eine Verschieberegalanlage implementierte, die sowohl manuell als auch automatisiert zum Einsatz kam. Auch den „digitalen Zwilling“ des Warenlagers im Rahmen des Forschungsprojekts „ARIBIC“ hat er persönlich maßgeblich vorangetrieben – und mit dem autonom mitlaufenden Kommissioniergerät STILL iGo neo eine neue Art der Kommissionierung auf den Weg gebracht. Führung und Vision gehören also seit vielen Jahren zu seinen Kernaufgaben – genauso wie das Fördern von Zusammenarbeit und Vernetzung innerhalb der KION Group.

Innovationen brauchen Zusammenarbeit und ein gutes Netzwerk

Der Innovation Day ist nur eine von vielen Plattformen, bei denen Tödters Arbeit mit der anderer Innovatoren bei KION zusammenkommt. "Wir stehen im permanenten Austausch mit anderen Abteilungen“, sagt er: „Wir überlegen gemeinsam, wie wir neue Ideen unterstützend und wo wir sie einsetzen können", erläutert er. Es ist wie ein riesiges Puzzle, bei dem jeder Innovator seinen Teil zum großen Ganzen beiträgt. Dieser strategische Ansatz wird durch die Marken der KION Group aktiv unterstützt und ist Teil der Zukunftsstrategie. „Unser Anspruch ist ein vollumfängliches Intralogistikangebot, das gezielt auf die Bedarfe der jeweiligen Kundenbranchen ausgerichtet ist“, erklärt Tödter und stellt klar: “Das geht nur durch Vernetzung und Zusammenarbeit.“

Ein weiteres Beispiel ist das Dematic Strategy Technology Council, wo Tödters Abteilung Ideen einbringt und die Integration innovativer Ansätze in bestehende Systeme vorantreibt. Das Gremium sucht zudem gezielt nach strategisch wichtigen, noch unerschlossenen Marktsegmenten – ein Ansatz, der eng mit Andreas Baloghys Suche nach sogenannten "White Spots" verknüpft ist. „Wir kennen und schätzen einander", sagt Tödter über die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen der KION Marken „Das macht Veranstaltungen wie den Dematic Strategy Council sehr inspirierend. Wir unterstützen uns gegenseitig und diskutieren gemeinsam Probleme." Freier Ideen-Flow als fester Bestandteil der KION Strategie also? „Durchaus", sagt Tödter.

Von der Vision zur Innovation

Die Arbeit des Technology & Innovation Teams trägt Früchte: Ein Drittel aller Patentanmeldungen bei der KION Group stammt ursprünglich aus dieser Abteilung. "Dabei sind wir gerade einmal zwischen 25 und 30 Ingenieure ", betont Tödter stolz. Unverzichtbar für die beeindruckende Leistung sei das offene, kollegiale Klima, das einen freien Austausch überhaupt erst ermöglicht. „Wir haben viele sehr kluge Köpfe bei der KION Group“, erklärt Tödter: „Und wir wollen gewährleisten, dass diese jederzeit über das, was sie inspiriert, was ihnen einfällt oder was sie beschäftigt, mit anderen klugen Köpfen brainstormen können.“

Neben dieser Offenheit betont Tödter die Bedeutung der Bodenständigkeit. Bei allen Zukunftsvisionen dürfe man nie den Bezug zur Realität verlieren. Genau wie sein Kollege Shin Yamashita sieht er in den Kunden eine wichtige Inspirationsquelle: "Wir nutzen jede Gelegenheit, vor Ort beim Kunden zu sein. Mehrere Vor-Ort-Besuche pro Jahr sind ein Muss, um Inspiration zu sammeln – durch die tatsächlichen Probleme und Herausforderungen der Kunden", sagt er. Dieser direkte Kontakt stelle sicher, dass Innovationen nicht nur technologisch fortschrittlich, sondern auch praktisch anwendbar sind.

„Wir haben viele sehr kluge Köpfe bei der KION Group und wollen sicherstellen, dass sie jederzeit über das, was sie beschäftigt, mit anderen klugen Köpfen brainstormen können.“

Joachim Tödter - Technology & Innovation

KI als wichtige Technologie für Innovationen

Ein Schwerpunkt von Tödters Arbeit liegt derzeit auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Intralogistik. Die KION Group verfolgt dabei verschiedene Ansätze – von Machine Vision über neuronale Netzwerke bis hin zu Reinforcement Learning. "Erst in der Kombination dieser Technologien entfaltet sich ihr volles Potenzial", erklärt Tödter und verdeutlicht dies an einem Beispiel: "Machine Vision ermöglicht es unseren Automated Guided Vehicles (AGV), das Lager zu verstehen: was ein Tor ist, und was ein Fahrstuhl. Über Reinforcement Learning werden dann die optimalen Abläufe trainiert. So greifen diese Ansätze ineinander."

Mit der Entwicklung von Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT eröffnen sich nun völlig neue Perspektiven. "Diese Modelle bringen uns noch einmal einen großen Schritt weiter", ist Tödter sicher. Besonders die Kombination von Sensorik, Aktorik und sprachlicher Intelligenz verspricht aus seiner Sicht revolutionäre Möglichkeiten. Der Drone Service bei Dematic, ursprünglich eine Idee des Customer Service Teams, leistet bereits wichtige Beiträge zur Erhöhung von Sicherheit und Effizienz in Warenlagern. Tödters Vision: Die Lagerdrohnen des Drone Service sollen bald schon auf sprachliche Kommandos reagieren. "‘Starte jetzt, dreh dich mal, da siehst du das Regalbediengerät, flieg da hoch, lies mir da mal was ab‘ – wenn man solche Befehle direkt einer Drohne geben kann, spart das nicht nur die Reise des Servicetechnikers, sondern eine Menge Zeit und Ressourcen", erklärt er.

Eine ganzheitliche Innovationsstrategie

Tödters Arbeit zeigt: Innovationen bei KION sind kein Zufall, sondern das Ergebnis einer durchdachten, ganzheitlichen Strategie. Während sich Forscher wie Shin Yamashita sich um die unmittelbaren Bedürfnisse der Kunden kümmert und bestehende Produkte optimiert, sorgen Patentanwälte wie Andreas Baloghy für den rechtlichen Schutz der Innovationen und helfen dabei, strategische "White Spots" zu identifizieren. Tödter und sein Team komplettieren gewissermaßen dieses Trio, indem sie weit in die Zukunft blicken und bereits heute Technologien identifizieren, die die Intralogistik von morgen prägen werden.

So sind wir in der Lage, kurzfristig auf sich ändernde Kundenbedürfnisse zu reagieren, mittelfristig durch den gezielten Einsatz strategischer Patente unsere Marktposition zu festigen und die Branche langfristig mit bahnbrechenden Technologien zu transformieren.