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Eine neue Ära der Flexibilität in der Intralogistik

Starre Systeme gehören künftig der Vergangenheit an, Flexibilität und Agilität stehen im Vordergrund. Mit autonomen mobilen Robotern und modularen Lösungen können Unternehmen schneller und effizienter auf unvorhersehbare Marktveränderungen reagieren. Die KION Group präsentiert innovative Ansätze, wie Plug-and-Play-Lösungen und KI-Integration die Intralogistik einfacher, schneller und zukunftsorientierter machen.

2024-09-25

In der Vergangenheit lief der Bau eines neuen Lagers oft wie folgt ab: Mit schwerem Gerät wurden Beton und Stahl in die Erde gegossen, um massive Spezialfundamente zu schaffen. Ein gigantisches System aus Regalen, Förderanlagen und Kommissionierplätzen wurde quasi für die Ewigkeit gebaut, mindestens aber für Jahrzehnte. Doch schon immer galt: "Am Ende steht jedes Lager irgendwann im Weg", sagt Frank Heptner, Vice President Sales & Realisation – Integrated Solutions bei KION ITS.

"Früher fragte man den Kunden, wie die nächsten zehn Jahre aussehen, und baute basierend darauf eine Anlage", erklärt Heptner. Doch diese Zeiten sind vorbei: "Heute plant niemand mehr Jahrzehnte im Voraus. Flexibilität ist inzwischen das A und O". Unvorhersehbare Ereignisse wie die Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme oder der Ukraine-Krieg haben gezeigt, wie schnell sich der Bedarf ändern kann.

Die Nachfrage schwankt extrem

Die Märkte sind volatil geworden. Bei Klopapierherstellern beispielsweise explodierte die Nachfrage zwischenzeitlich geradezu, während in anderen Betrieben fast alles plötzlich stillstand. "In solchen Situationen – was braucht man? Ein Lagerbediengerät, das Jahrzehnte hält?" fragt Heptner. Seine Antwort beschreibt einen Paradigmenwechsel in der Intralogistik: weg von starren, festinstallierten Lösungen, hin zu agilen, flexiblen Systemen.

Ein Schlüsselelement dieses Wandels sind autonome mobile Roboter (AMRs), die eine neue Philosophie in der Intralogistik einläuten. "Ein Schwarm von AMRs kann hyperflexibel auf Bedarfsschwankungen reagieren – das ist eine neue Philosophie," erklärt Heptner. "Auf diese Weise ist man wesentlich flexibler als bei starren, aufwendige Fördertechniklösungen." Allerdings haben AMRs auch ihre Grenzen, und alternative Lösungen behalten nach wie vor ihre Daseinsberechtigung.

Ein Quantensprung in der Automatisierung

Ein herausragendes Beispiel für die neue Flexibilität in der Intralogistik ist die AMR-Lösung, die das KION Tochterunternehmen Dematic für den Kunden Radial implementiert hat. Radial, ein führender E-Commerce-Fulfillment-Dienstleister, setzt auf eine Flotte von 299 autonomen mobilen Robotern, die Waren direkt zu den Kommissionierern transportieren. Dies hat nicht nur die Effizienz signifikant gesteigert, sondern auch die Fehlerquote reduziert und die Arbeitsbedingungen verbessert.

Carolin Böhler, Business Development Managerin bei Dematic, erklärt: „Bei Großprojekten wie bei Radial liefern wir eine integrierte Gesamtlösung, in der AMRs eine zentrale Rolle spielen. Dabei legen wir besonderen Wert auf ein flexibles System, das leicht an veränderte Kundenanforderungen anpassbar ist – und das wie gewohnt mit höchster Qualität.“ Standardisierte Geräte sind im Radial-Lager für eine Vielzahl von Aufgaben zuständig und arbeiten als integrierte Lösung zwischen Hardware und (Steuerungs-) Software. Diese Technologie ermöglicht es Radial, schnell auf Veränderungen zu reagieren und die Lagerkapazitäten ohne signifikante Unterbrechungen zu erweitern.

„Gerade als starker Systemintegrator ist Dematic in der Lage, über die verschiedenen Geschäftsbereiche die ideale Lösung für den Kunden zu bieten," sagt Böhler. „Die Einbindung von 3rd Party Equipment wie z.B. AutoStore, Regalbediengeräte, Dematic Multishuttle etc. bei hochkomplexen Kundenanforderungen ermöglicht es dabei, modulare Konzepte zu entwickeln, die nicht nur heute passen, sondern einfach erweiterbar sind. Sie werden von Dematic Software zuverlässig gesteuert und optimal miteinander verbunden.“ Die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, verleihe KION und Dematic einen deutlichen Vorteil in einer zunehmend dynamischen Intralogistiklandschaft.

Plug-and-Play-Automatisierung

Die neue Ära der Flexibilität ist nicht auf Großprojekte beschränkt, sondern betrifft auch kleinere und mittelständische Unternehmen. Das gilt nicht nur für AMRs - sondern bei kleineren Unternehmen auch für AGVs. Hier setzt die iGo Easy Lösung der KION Marke STILL an: Die Plug-and-Play-Lösung, basierend auf dem automatisierten Hochhubwagen STILL EXV iGo, ermöglicht es Unternehmen, schnell und unkompliziert in die Automatisierung einzusteigen. "Die Installation ist unglaublich einfach," betont Dick Van De Pas, unser Lead Engineer AGV Solutions. STILL Techniker können die Fahrzeuge ohne spezielle Experten in Betrieb nehmen. Dank der Serienproduktion sind die EXV iGo Fahrzeuge schnell verfügbar und lassen sich nahtlos in bestehende Prozesse integrieren.

Und auch, wenn die neue Ära längst begonnen hat: Abgeschlossen ist die Entwicklung hin zu mehr Flexibilität und Agilität im Lager noch lange nicht. Laut Frank Heptner bringt Künstliche Intelligenz (KI) bald einen weiteren, großen Schritt nach vorne: "Dann folgt die Selbstorganisation des Lagers", erklärt er. Neue Lager würden dann endgültig nicht mehr für Jahrzehnte im Voraus geplant, sondern lassen sich permanent an die Entwicklung der Nachfrage anpassen. Der Wandel hat begonnen, und KION treibt die Entwicklung voran.