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Live und in Farbe – die World of Material Handling 2022

Ein Gesamtüberblick über die Innovationen der Intralogistikbranche. Aktuelle Produkte und Lösungen im effizienten Zusammenspiel. Innovationen, die man direkt selbst ausprobieren kann. Fachgespräche auf Augenhöhe über aktuelle und kommende Herausforderungen: All das ist die World of Material Handling (WoMH). Auf 17.000 Quadratmetern zeigt das von der KION Marke Linde Material Handling ausgerichtete Branchenevent mit vielen Praxisbeispielen hautnah, wie effizient Intralogistik im 21. Jahrhundert sein kann.

2022-06-30

„We love Material Handling“ steht in riesigen Lettern an einer Wand des Maimarktgeländes in Mannheim. Diese Aussage ist wörtlich zu nehmen, denn die Leidenschaft für Intralogistik ist bei dem Event in Mannheim allenthalben spürbar. Die „World of Material Handling“ ist ein Branchenevent, das seinesgleichen sucht. Die Idee: Gäste kommen nicht – wie auf Messen üblich – nur für eine Stippvisite an die Stände der Aussteller. Sondern sie erleben bei dieser Messe der besonderen Art einen ganzen Tag lang die Produkte und Lösungen in realitätsnahen Anwendungsszenarien – live und in Bewegung. Insgesamt sind es 22 Unternehmen, die ihr Produkt- und Lösungsportfolio bei der WoMH präsentieren. „Es ist großartig, wieder hier zu sein, Menschen persönlich zu treffen und einen ganzen Tag Zeit miteinander zu verbringen“, sagt Stefan Prokosch, Senior Vice President Brand Management bei Gastgeber Linde MH: „So viel Zeit benötigen wir auch, um die vielen Botschaften zu vermitteln, die wir bei der WoMH zeigen möchten.“

„YOUR WAY IS OUR WAY“: Intralogistik zum Anfassen

Das Motto des Events lautet 2022 „YOUR WAY IS OUR WAY“. Der Kunde steht klar im Mittelpunkt: „Ihre Anforderung ist unsere Anforderung, Ihre Herausforderung ist unsere Herausforderung“, erläutert Prokosch das Konzept. Die Rahmenbedingungen in der Intralogistik haben sich in den vergangenen Jahren spürbar verändert, etwa durch den Wunsch nach mehr Automatisierung und Digitalisierung, die Verteuerung der Energie, den Fachkräftemangel, noch höhere Ansprüche an die betriebliche Sicherheit und die Suche nach Lösungen für mehr Nachhaltigkeit. Einen Punkt hebt Prokosch besonders hervor: „Energie und alternative Antriebe sind die Themen des Jahrzehnts“, sagt er. Bei Linde MH sei man dafür bestens aufgestellt, denn beim umfangreichen Produktportfolio für Flurförderzeuge stehen den Kunden sämtliche Antriebsarten zur Auswahl: Neben klassischen Verbrennern wie Diesel auch Blei-Säure- und moderne Lithium-Ionen-Batterien sowie die innovative Brennstoffzelle. Welcher Antrieb sich für welchen Kunden in welcher Region am besten eignet, lässt sich u.a. anhand eines Beratungstools („Linde Energy Navigator“) herausfinden. Die Breite der Möglichkeiten, so Prokosch, spiegelt die grundsätzliche Herangehensweise von Linde MH wider: Jeder Kunde soll das für ihn jeweils genau richtige Angebot finden.

„YOUR WAY IS OUR WAY“: Intralogistik zum Anfassen.

An den insgesamt neun Veranstaltungstagen der WoMH werden in Mannheim mehrere tausend Gäste erwartet. Die sollen nicht nur Zuhören und Zusehen, sondern auch selbst zu Akteuren werden. Dafür stehen im Außenbereich mehr als 100 unterschiedliche Gabelstapler für Testfahrten bereit. Und auch in der Messehalle geht gewissermaßen Probieren über Studieren: Hier wurde ein komplettes Warenfluss-Szenario aufgebaut, wie es bei vielen Kunden in ihren Warenlagern bereits Realität ist oder demnächst werden könnte. Alle Workflows vom Wareneingang über die Lagerung, Kommissionierung und Fertigung bis hin zur Auslieferung auf der letzten Meile werden live und in Bewegung gezeigt.

Die Botschaft dabei ist klar: Alle Arbeitsschritte lassen sich mit den richtigen Produkten und Lösungen effizient, sicher, ergonomisch und nachhaltig lösen. Dass sich die Prozesse überdies auch in Echtzeit überblicken, steuern und optimieren lassen, zeigt das sogenannte Kontrollzentrum, in dem die Vorteile von Vernetzung und Digitalisierung aufgezeigt werden. So ermöglichst es etwa das Flottenmanagementsystem „connect“, jederzeit live auf einem Bildschirm zu sehen, welches Fahrzeug der Flotte sich gerade wo befindet, wer es im Moment bedient, wie (bei E-Staplern) der jeweilige Ladezustand ist und welche Routen gefahren werden. Jedes neue Linde-Fahrzeug hat überdies einen „Digital Twin“: Einen virtuellen Zwilling, mit dem Anwendungen der Industrie 4.0 wie etwa Truck Health Management, Ferndiagnose oder vorausschauende Wartung Realität werden.

KION GROUP CEO Rob Smith besuchte natürlich auch die WoMH.

Linde MH präsentiert ein breites Dienstleistungs- und Lösungsportfolio

„In der Vergangenheit ist Linde Material Handling in erster Linie als Produkthersteller wahrgenommen worden“, sagt SVP Brand Management Stefan Prokosch. Zwar seien starke Produkte nach wie vor eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg, doch die Marke Linde MH habe sich in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt. „Wir sind inzwischen Anbieter für umfassende intralogistische Lösungen“, erläutert Prokosch. In der Tat: Mehrere Themeninseln in der Messehalle zeigen Kompetenzen von Linde MH, die weit über das einzelne Fahrzeuge hinausgehen – etwa das umfangreiche Portfolio an Assistenzsystemen wie der Linde Safety Guard, die unterschiedlichen Energiesysteme, Konfigurations- und Optimierungstools sowie die vielfältigen Möglichkeiten der Automatisierung.

In diesem zukunftsweisenden Bereich stellt Linde MH drei Produktneuheiten in den Mittelpunkt: Den fahrerlosen Schlepper Linde P-MATIC mit automatischen Routenzug-Trailern, die zweite Generation des automatisierten Schubmaststaplers R-MATIC sowie autonome mobile Roboter mit Transporttischen für die Fließbandversorgung. Doch auch hier geht es bei der WoMH natürlich weniger um die einzelnen Produkte, sondern vor allem um deren Einbindung in effiziente Workflows. Und es geht um die Beantwortung von typischen (Kunden-)Fragen wie diesen: Welche Arbeitsschritte können sinnvoll automatisiert werden? Wie kann man Mitarbeiter durch Teilautomatisierung unterstützen? Welche Software wird gebraucht, um die Prozesse transparent und effizient zu steuern?

Die wichtigsten Trends und Neuheiten waren auf der World of Material Handling zu erleben.

Mit verlässlichen Partnern in die Zukunft – Dematic & ifesca

Dass die KION Group im Zusammenspiel ihrer Marken eine vollständig automatisierte Supply Chain ermöglicht, zeigt die KION Marke Dematic, die sich als Partner von Linde MH ebenfalls bei der World of Material Handling präsentiert. „Gemeinsam können Dematic und Linde Material Handling einen sehr großen Anteil intralogistischer Anwendungsanforderungen aus einer Hand abdecken“, sagt Thomas Meyer-Jander, Director Marketing & Communications EMEA bei Dematic. Für die Kunden bedeute das viele Vorteile: Weniger Komplexität, geringere Vorlaufzeiten, höhere Produktivität und mehr Sicherheit. „Diese Pluspunkte macht die WoMH für alle Besucher sichtbar“, so Meyer-Jander weiter. Von der Teilautomatisierung einzelner Arbeitsschritte bis zum vollständig automatisierten Warenlager lässt sich bei Linde MH und Dematic eine große Bandbreite an Lösungen kombinieren.

Konkret zeigt Dematic bei der WoMH, wie sich mithilfe des automatisierten Kleinteillagers „AutoStore“ Raum und Fläche durch hochdichte Lagerung besonders effizient nutzen lassen. Eindrucksvoll ist auch der Dematic Touchtable, der als hochauflösendes Interface eine umfassende Prozessübersicht erlaubt und ein hervorragendes Pendant zu den Datenanalyse-Tools des Unternehmens ist. Darüber hinaus stehen die Experten von Dematic vor Ort natürlich auch als Ansprechpartner für alle weiteren Produkte und Lösungen zur Verfügung. Das gehört schließlich auch zum WoMH-Konzept: Die Gelegenheit zum Fachgespräch auf Augenhöhe und der Austausch über aktuelle und kommende Herausforderungen der Intralogistik-Branche.

Für viel Aufmerksamkeit sorgt in Mannheim auch ein weiterer WoMH-Partner – und zwar im Bereich des intelligenten Energiemanagements. Hier hat das Technologieunternehmen ifesca, an dem KION beteiligt ist, mit Softwaremodulen für einen Durchbruch bei der optimierten Energienutzung sorgen können. Durch KI-basierte Lösungen ist es ifesca gelungen, Ladezeiten für Flurförderzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien und auch Blei-Säure-Energiespeicher genaustens durchzuplanen. So lassen sich Energiespitzen voraussagen, Bedarfsprognosen planen und Kosten besser kalkulieren. Ein Mehrwert, der die Gesamtpräsentation der WoMH hervorragend ergänzt – Energie ist dem Linde MH-Experten Stefan Prokosch zufolge schließlich das beherrschende Thema dieses Jahrzehnts.

Dematic bei der World of Material Handling.