Anderer Ansatz, anderes Insekt: die Biene
Ameisen sind nicht die einzigen Tiere, deren Sozialverhalten sich in intralogistischen Prozessen widerspiegelt. Ein weiteres Beispiel sind Bienen. Der Sozialbiologe Bert Hölldobler beschreibt die Futtersuche einer Biene: Das Tier fliegt los, überprüft Blüten auf ihre Qualität, greift aber nicht gleich zu, sondern informiert zunächst andere Bienen durch eine Art Tanz. Damit teilt es den anderen Bienen die Koordinaten der Blüte, deren Qualität und die Flugstrecke mit.
Im Unterschied zur Ameise entsteht hier also keine Kette an Arbeitern, die sehr schnell handelt, sondern es erfolgt eine Vorbereitung, die stark mit Arbeitsteilung zusammenhängt. Zwar gibt es auch im Ameisenstaat Hierarchien und verschiedene Aufgaben – bei Bienen ist dieses Verhalten jedoch viel ausgeprägter: Es gibt die Brüter, die Arbeiter, die Hofstaat-Bienen und die Königin. Die Arbeiterbienen teilen sich dabei noch in viele Untergruppen auf. Beispielsweise gibt es Sammler, Anflughelfer, Ventilatorenbienen, Reinigungsbienen, „Tankstellen“-Bienen, und viele mehr.
Arbeitsteilung ist das A und O
„Was die Intralogistik von den Bienen lernen kann, ist in erster Linie eine gut durchdachte Arbeitsteilung, um Prozesse der Kommunikation und Verwaltung problemlos ablaufen zu lassen“, sagt Frank Heptner. Wie auch bei den Bienen ist die Arbeitsteilung in der Intralogistik essenziell. Um Kommunikationswege optimal zu nutzen und so effizient wie möglich Informationen weiterzugeben, wird in der Intralogistik mit Softwaresystemen gearbeitet. Diese geben, wie auch die Sammlerbienen, Informationen zu Arbeitsaufträgen weiter.