Nachhaltigkeit als größte Herausforderung
„Ich bin unheimlich stolz, Teil dieser Geschichte zu sein und froh, dass wir die Zukunft des Werks mitprägen dürfen“, sagt Werksleiter Frank Koch mit Blick auf das Standort-Jubiläum. Die wichtigste Herausforderung für die kommenden Jahre sei das Thema Nachhaltigkeit, so Koch weiter: „Wir wollen unseren CO2-Ausstoß massiv verringern.“ Gegengewichte bestehen zu 100 Prozent aus geschmolzenem Altmetall – zum Beispiel ausrangierte Gullideckel oder alte Wasserrohre. „Eigentlich betreiben Gießereien damit schon immer Recycling“, sagt Koch schmunzelnd. Doch Kupolöfen wie der in der Weilbacher Gießerei verbrauchen viel Energie.
Wie lässt sich der hohe Energiebedarf des Standorts einerseits und der erklärte Wunsch nach Nachhaltigkeit andererseits in Einklang miteinander bringen? Die Weilbacher haben zur Beantwortung dieser Frage eine Task-Force gegründet, die sich mit unterschiedlichen Ansätzen beschäftigt. Eine davon ist ein Test mit Bio-Koks, der derzeit vorbereitet wird. Werksleiter Frank Koch: „Koks ist der aktuelle Energieträger, der es uns ermöglicht, mehr als 50.000 Tonnen Metall zu verarbeiten. Herkömmliches Koks wird aus Steinkohle hergestellt und ist damit ein fossiler Brennstoff. Bio-Koks hingegen besteht aus biologisch abbaubaren Abfallprodukten.“ Die fallen beispielsweise in der Land- und Fortwirtschaft, aber auch in der Holz-, Recycling- und Lebensmittelindustrie an.
Feldversuch mit Bio-Koks
Wie sich die Umstellung auf Bio-Koks beim ökologischen Fußabdruck der KION Marke Linde Material Handling auswirken wird, weiß Koch derzeit noch nicht: „Jetzt heißt es erst mal Daten sammeln“, sagt der Werksleiter: „Bisher gibt es keine Gießerei, die Bio-Koks in Serie einsetzt. Daher erfahren wir erst durch unsere eigenen Versuche, welchen Effekt das Vorhaben für unsere CO2-Bilanz hat.“ Eines steht dagegen heute schon fest: In der Weilbacher Gießerei denkt man voraus – auch nach 200 Jahren.