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Feine Verlockungen für frohe Ostern

Wenn der Frühling Einzug hält, steht auch das Osterfest wieder vor der Tür. Hier dürfen einige süße Spezialitäten nicht fehlen: nämlich feine Schokolade und traditionelles Marzipan. Doch bis diese Leckereien in den heimischen Osterkörbchen landen, haben die Süßigkeiten schon eine aufregende Reise durch anspruchsvolle intralogistische Systeme hinter sich – bei der die KION Tochtermarken Dematic und Linde Material Handling den Osterhasen rund um die Welt unterstützen.

2021-04-01

Osterhasen-(Intra-)logistik: Punktlandung zum Fest

Allein in Deutschland gehen jedes Jahr über 200 Millionen Schokohasen auf die Reise – zum Teil in ferne Länder. Damit diese Mammutaufgabe gelingen kann, beginnen die Vorbereitungen schon im Herbst. Bereits im September laufen die ersten Seeschiffe mit Kakaobohnen, -masse und -butter aus Westafrika und Lateinamerika im Hamburger Hafen ein; in der heißen Phase werden hier täglich bis zu 15 Container umgeschlagen. Logistikunternehmen übernehmen die Rohmaterialien, lagern sie für die Schokoladenhersteller ein oder bringen die Ware weiter auf den Weg zu den jeweiligen Produktionsstätten. Sind die süßen Hasen dann fertig produziert, werden sie abgeholt und in Zentrallager der Handelsketten und Onlinehändler gebracht. Von dort treten sie die nächste Etappe zu den Verkaufsstellen oder direkt zum Kunden an. Unterwegs gilt es, sie wie rohe Eier zu behandeln – denn Schokobruch kommt bei Verbraucherinnen und Verbrauchern gar nicht gut an. Das wissen die (Intra-)Logistikexperten und stellen sich durch entsprechende Verpackungen und vorsichtiges Handling darauf ein.

Was wäre ein Osterfest ohne Schokolade? Nicht ohne Grund gehört sie weltweit zu den beliebtesten aller Naschereien. Besonders Schokoladenspezialitäten aus Belgien lassen wegen ihres intensiven Geschmacks Kennerherzen höherschlagen. Grund hierfür sind zum einen die besonders hochwertigen Kakaobohnen. Zum anderen kommt in Belgien eine besondere Herstellungsweise zum Einsatz, bei der die gerösteten Kakaobohnen für ein vollmundiges Geschmackserlebnis in kleinste Partikel (12 Mikron im Vergleich zum weltweit üblichen Standard von 24 Mikron) zermahlen werden. Genau diese hohen Ansprüche verfolgt auch Kim's Chocolates in Belgien – und zwar nicht nur bei der Produktion der Schokoladen, sondern auch in der Intralogistik. Hier hat das KION Tochterunternehmen Dematic maßgeblich an einer modernen Lager- und Produktionsumgebung mitgewirkt, die den speziellen Anforderungen der hochwertigen Produkte gerecht wird. Denn: Bei der Verarbeitung der verschiedenen Zutaten müssen Prozesse nahtlos und effektiv ineinandergreifen, damit aus den wertvollen Kakaobohnen möglichst perfekt geformte und verlockend gefüllte Pralinen, Schokoladentafeln und Osterhasen in einer attraktiven Verpackung werden.

Vollautomatisch von der Produktion in die Pralinenbox

In der hochmodernen Produktionsanlage von Kim’s Chocolates im belgischen Tienen gelangen die Schokoladenartikel größtenteils über Förderbänder von einem Verarbeitungsschritt zum nächsten. Außerdem sind drei vollständig automatisierte, sprich fahrerlose Transportfahrzeuge (FTS) von Dematic im Lager unterwegs. Sie bringen zum Beispiel neu angeliefertes Verpackungsmaterial vom Wareneingang zum Verpackungslager, von dort zum Produktionsbereich und umgekehrt; oder aber fertig verpackte Produkte zum Warenausgangslager. Eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle spielen die FTS für die berühmten belgischen Pralinen: Nachdem die feinen Konfiserie-Produkte fertig vom Band laufen, werden sie von den FTS sortenweise in großen Behältern von der Produktion zur Konfektion gebracht, wo sie in verschiedenen Kombinationen in die ansprechend gestalteten Kartons sortiert werden. Sind die Pralinenboxen befüllt, werden sie in eins der zahlreichen Lager gebracht. Rund 6.000 Paletten, auf denen sich die süßen Köstlichkeiten stapeln, finden hier Platz – da werden nicht nur an Ostern Schokoladenträume wahr.

Nahtlose Intralogistik für höchsten Marzipangenuss

Wer an Ostern lieber oder zusätzlich Marzipan nascht, wird in Norditalien beim Traditionsunternehmen Alfrus fündig. Ob blanchiert, geröstet oder naturbelassen: Hier laufen tonnenweise Mandeln in allen Formen, Farben und Versionen vom Band, denn Alfrus verarbeitet diese an seinen Standorten in Coseano und Nichelino zu feinstem Marzipan und vielen anderen Mandelprodukten. Dafür sind unterschiedliche Arbeitsschritte notwendig – und auch hier sollen in Kürze – dank der KION Marke Linde Material Handling – automatisierte Prozesse im Lager zum köstlichen Endprodukt verhelfen. In den zwei von Linde Material Handling konzipierten Lagerbereichen – ein Rohstoff- und ein Fertigwarenlager – wird aktuell ein fein koordiniertes System von Smart-Shuttles installiert. Diese sollen das Ein- und Auslagern aus den Regalen übernehmen, die für einen hohen Nutzungsgrad mehrfachtief ausgelegt sind. Senkrechtförderer transportieren die Shuttles und Paletten auf die richtige Ebene, und automatische Förderer übernehmen den Transport der Mandeln von der Quelle zum Ziel – nämlich dem jeweils nächsten Verarbeitungsschritt.

Im Rohstofflager werden die für den jeweiligen Auftrag passenden Mandeln, angesteuert über die Software des Warehouse Management Systems, zu der Maschine transportiert, die das Blanchieren, Rösten, Mahlen oder viele weitere Schritte übernimmt. So werden die Mandeln üblicherweise zunächst gereinigt und dann in Basisprodukte für andere Unternehmen umgewandelt. Die Herstellung des hauseigenen Marzipans erfolgt über einen ähnlichen Prozess. Die fertigen Produkte werden schließlich in Kartons oder Paketen auf eine Palette gepackt – ganz automatisch. Nach der Palettierung sorgt ein automatisches Wickelsystem für die Sicherung der Ladung und FTS transportieren die beladenen Paletten zum ebenfalls automatisierten Fertigwarenlager, von wo aus die Leckereien ihren Weg in die ganze Welt finden.

Starke Unterstützung für die „Easter Bilbies“ in Australien

Während in Europa und Amerika der Osterhase als Überbringer der Köstlichkeiten gilt, nimmt in Australien aufgrund einer Tierschutzinitiative ein anderes Tier diese wichtige Stellung ein: nämlich der Kaninchennasenbeutler. Haigh’s Chocolate stellt die niedlichen Beuteltiere 1993 in einer Schokoladenvariante her. Mit ihrem „Kaninchen-freien“ Produktprogramm will das Traditionsunternehmen auf die bedrohten Kaninchennasenbeutler aufmerksam machen, die ausgerechnet durch die europäischen Kaninchen in Australien immer weiter zurückgedrängt werden. Ein Teil der durch den Verkauf erzielten Erlöse wird an Bilby-Zucht-Programme gespendet. Bis heute hat Haigh’s Chocolate mehr als 800.000 Schokoladen-Bilbies produziert – und jeder einzelne von ihnen wurde mit Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten von Linde Material Handling ein- und ausgelagert.

Eine umfangreiche Flotte ist seit mehr als 15 Jahren im Schokoladenlager von Haigh’s im Einsatz und wird insbesondere in der Weihnachts- und Osterzeit durch weitere Mietgeräte von Linde Material Handling Australia unterstützt. So tragen auch die Geräte unserer KION Tochtermarke ein kleines bisschen zum Erhalt der australischen Fauna bei. Wie die zahlreichen Süßigkeiten ihren Weg in die vielen Verstecke zu Hause finden und ob ein Hase oder ein Kaninchennasenbeutler sie dorthin gebracht hat, bleibt zumindest für die kleinen Osterfans weiterhin ein Mysterium. Fest steht jedoch: Zuvor hat der Gaumenschmaus bereits eine aufregende Reise durch die Welt der Intralogistik hinter sich.