Alle Stories
5 min

Gartenlogistik unter freiem Himmel

Frühlingszeit ist Gartenzeit. Nach dem kalten Winter zieht es viele Hobbygärtner nach draußen: Umgraben, Mulch auftragen, Unkraut entfernen, Keimlinge ziehen, Blumen und Gemüse pflanzen. Damit die Saat auch zur Blüte wird, braucht es u.a. Dünger, Humuserde, Pflanztöpfe, Schaufeln und vieles mehr. Es ist Hochsaison im Gartencenter – und dort sind hinter den Kulissen viele Fahrzeuge der KION Marken im Einsatz. Denn eine Palette voller Blumenerde-Säcke trägt niemand mit der Hand…

2023-04-05

„Sie ist eine verlässliche alte Lady“, sagt Andreas Hitzler und klopft auf den Rahmen eines Linde H35-Staplers. Hitzler arbeitet als Logistiker für „Christophs Garten- und Landschaftsbau OHG“ in Aindling bei Augsburg – seit mehr als 20 Jahren. Ziemlich lange, aber die Linde-Stapler sind noch länger da als Hitzler. „Ein Modell war ganze 25 Jahre im Einsatz“, sagt Hitzler, „den haben wir jeden Tag stundenlang benutzt.“ Etwa zum Be- und Entladen von Fahrzeugen mit Gartenprodukten, Holzteilen oder Baumstämmen. „Der Transport großer Bäume wäre ohne Gabelstapler schlicht undenkbar“, sagt Hitzler. Für ihn und seine Kollegen gehören die Gabelstapler der KION Tochter Linde Material Handling „zur Familie“, wie er sagt.

Das Unternehmen legt Gärten, Biotope und Bachläufe an und bewegt dafür viele Tonnen Material: Stein, Erde, Holz und Pflanzen. Darüber hinaus zieht der Familienbetrieb in einem eigenen Baumschulgarten auf ungefähr 30 Hektar Nadelgehölze, Obstbäume, Sträucher und Stauden für seine Kunden heran. Ein im wahrsten Sinne des Wortes blühendes Geschäft, bei dem langfristig gedacht und geplant wird – ein Baum wächst schließlich nicht über Nacht. Vertrauen und Verlässlichkeit sind Werte, die man auch in der Zusammenarbeit mit Partnern schätzt. „Unser Werkstattmeister hat einen guten Draht zu Linde MH und kann ruckzuck Ersatzteile organisieren, wenn es mal sein muss“, sagt Andreas Hitzler. Kein Wunder also, welche Marke der Palettenhubwagen hat, mit dem „der Christoph“ 2019 seinen Fuhrpark erweiterte: Es ist ein vollelektrischer Linde MM10 mit Lithium-Ionen-Akkus.

Blütezeit für Kommissionierer

Mit der Blütezeit kehren auch die Düfte der Gartenwelt zurück. Im Dehner Gartencenter in Rain am Lech riecht es nach Bromelien, Eukalyptus und Primeln. Leise surren hier elektrische Linde-Geräte durch die Korridore und bewegen täglich mehr als 5.000 sogenannte CC-Container. Die sind Standard in der Gartencenter-Branche: fahr- und stapelbare Transportgehäuse aus feuerverzinktem Stahl, auf denen Strauch- und Kletterrosen, Bergenien und vieles mehr transportiert wird.

Mithilfe der Linde N20 und T20-Kommissioniergeräte können CC-Container längs aufgeladen werden, was für schnelles Be- und Entladen sorgt – und für ordentlich Platzersparnis. Um einen absolut sicheren Transport zu gewährleisten, haben die Spezialisten vor Ort ein Klammersystem entwickelt, das die CC-Container beim Aufnehmen sicher befestigt und beim Ablassen eine automatische Öffnung bewirkt. Die Gabelzinken wurden eigens für das exakte Maß der CC-Container angefertigt. „Flexibilität ist unsere Stärke. Unser Know-how ermöglicht es uns, nahezu jeden Kundenwunsch zu erfüllen und maßgeschneiderte Lösungen zu bieten“, erklärt Johann Kneißl, Leiter Werkstatt Verkauf beim Linde-Händler GRUMA.

Zahl der Unfälle halbiert

Doch manchmal braucht es mehr als „nur“ ein leistungsstarkes Flurförderzeug. Denn neben der Hebe- und Umschlagsleistung kommt es auch auf die Sicherheit von Mitarbeitern und Ware an. Die hat etwa bei der Husqvarna-Group absolute Priorität. Das Unternehmen (zu dem u.a. auch die Marke Gardena gehört) ist ein weltweit führender Hersteller von Gartengeräten. Mit dem Anspruch, das bereits sehr hohe Sicherheitsniveau der internen Logistikprozesse weiter zu optimieren, nahm Gerhard Hirschle, EHS-Manager Gardena-Group bei Husqvarna, Kontakt mit den Safety-Experten von Linde MH auf.

Gemeinsam führten sie im Logistikzentrum Laichingen den „Linde Safety Scan“ durch – ein strukturiertes Beratungsangebot, bei dem alle Arbeitsabläufe überprüft und Vorschläge erarbeitet werden, um die Sicherheit des innerbetrieblichen Verkehrs zu verbessern. Neben Sicherheits- und Assistenzsystemen für die Fahrzeuge umfassten die Maßnahmen auch klare Wegmarkierungen und eine Warnwesten-Pflicht. Das Ergebnis: Die Zahl der Beschädigungen ging um mehr als 50 Prozent zurück. Entsprechend positiv fällt das Urteil von Husqvarna-Manager Hirschle aus: „Mehr Sicherheit und geringere Kosten – mit dem Linde Safety Scan haben wir beides unter einen Hut bekommen!“

Sorgenloser Frühlingseinsatz

Kilometerweit nichts als Tulpen – das ist Holland im Frühling. Pastellgrün, sonnengelb oder lachsrot erstrahlen die Felder vor allem in der zweiten Aprilhälfte in den prächtigsten Farben. Im niederländischen Dorf Hazerswoude-Dorp, etwa auf halber Strecke zwischen dem belgischen Antwerpen und Rotterdam, ist GROEN Direkt eine feste Adresse für Gartenbegeisterte – und zwar nicht nur im April, sondern das ganze Jahr über. Denn bei GROEN gibt’s neben Tulpen auch so ziemlich jede andere Blumen- und Pflanzensorte zu kaufen. Wie lange die Pflanzenzucht in der Gegend schon Tradition hat, zeigt sich am Namen des Nachbardorfs. Das heißt nämlich Boskoop, genau wie die Apfelsorte (oder richtiger: Der Apfel heißt natürlich so wie das Dorf).

Die Lagerfläche bei GROEN wird bis in den letzten Winkel ausgenutzt. Alles steht voll mit Pflanzen, Blumen und jungen Bäumen, dauernd bringt ein Stapler neue herbei und nimmt welche mit. Klar, dass diese Arbeit niemand allein mit der Schubkarre erledigen kann. Vor Ort setzt das GROEN-Team deshalb auf die KION Marke STILL. „Vor allem der flexible RX60-35 ist hier im Einsatz“, sagt Mitchell Hoegee, Account Manager bei STILL. Zeitweise sind die Elektro-Stapler von 7 Uhr früh bis zum Feierabend um 17 Uhr durchgehend im Einsatz.

Damit sich die eigenen Mitarbeiter auf ihren eigentlichen Job im Gartencenter konzentrieren können, hat das GROEN-Management bei STILL das Rent-Package inklusive Reparaturservice geordert. „Unsere Servicetechniker sind immer schnell vor Ort, wenn es mal nötig ist“, sagt Mitchell Hoegee. Auch der Batterie-Austausch wird direkt von STILL vorgenommen – etwa dann, wenn ein Akku Schaden genommen hat oder älter als fünf bis sechs Jahre ist.

Klima schützen, Geld sparen

Auf Elektroantrieb setzt inzwischen auch Starwood, ein Hersteller von Spanplatten und kunstvollen Holzpanelen für den Gartenbau. Die Dieselstapler am Standort Inegöl in der Türkei wurden durch 34 RX-Elektrostapler und sieben R07-Schlepper von STILL ersetzt. Damit werden täglich bis zu 4.500 Tonnen Material bewegt. Logistikleiter Tahir Kitapci ist mit dem Wechsel auf Elektro sehr zufrieden – und zwar nicht nur aus Umweltschutzgründen. „Als Faustregel gilt: Die Betriebskosten eines Dieselstaplers liegen bei etwa 200 Euro pro Tag. Bei den STILL-Elektrostaplern sind es nur rund 80 Euro“, sagt Kitapci. Das Klima schützen und dabei nicht nur Geld sparen: Das klingt, als würde man bei Starwood alles richtig machen.

Neuer Lebensraum auf dem KION Werksgelände

Doch zurück nach draußen und in den Garten – beziehungsweise genauer: in ein schützenswertes Sandmagerwiesenbiotop. Das hat man bei der KION Marke Linde MH auf dem Werksgelände in Kahl am Main entdeckt, als alte Hallen abgerissen wurden. Eine unverhoffte Gelegenheit, Biodiversität unmittelbar zu fördern, statt wie sonst nur die Fahrzeuge und Geräte dafür bereitzustellen. Für das Management war sofort klar: Der wertvolle Lebensraum für Tiere und Pflanzen muss erhalten bleiben!

Doch genau an der Stelle, wo das Sandwiese-Biotop gefunden wurde, sollten neue Hallen gebaut werden. Bauprojektleiter Markus Kellermann fand eine Lösung: Die wertvolle Bodenschicht samt Bewuchs wurden abgetragen und an anderer Stelle auf dem Gelände aufgefüllt. Diese Ausgleichsfläche wurde zusätzlich mit Baumstämmen abgegrenzt, um Lebensraum für Insekten, Kleintiere und Pflanzen zu schaffen. Das Ergebnis ist ein neuer Lebensraum für Flora und Fauna auf dem Werksgelände, auf dem jetzt auch ein neues vollautomatisiertes Ersatzteillager mit hochmodernem Regallager, Multi-Shuttle-System, innovativen Bürolandschaften und einem Ausstellungsbereich entsteht. So bleiben Natur und Intralogistik Seite an Seite – und geben sich gegenseitig den nötigen Raum.