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Intralogistik an Häfen: Stapler im weltweiten Einsatz

Sie lösen Fernweh aus, sind spannende, bisweilen romantische Orte: die Häfen dieser Welt. Hier, wo Möwen ihre Runden kreisen, während Frachter in die Liegeplätze einfahren und Tonnen von Ladungen über die Kaikante gehen, beginnen Abenteuer. Wenn die Transportwege der Containerschiffe die Lebenslinien der Globalisierung sind, sind die Häfen dieser Welt das Herz. Dass es problemlos weiterschlagen kann und der Welthandel weiterläuft – dafür leisten die KION Group und ihre Marken mit performanten Gabelstaplern einen essenziellen Beitrag. Wir zeigen, wo und wie die Fahrzeuge weltweit im Einsatz sind. Unsere Reise führt uns von Deutschland bis nach Malaysia, von Werften über Kreuzfahrtschiffe bis hin zu den Frachthäfen dieser Welt.

2022-01-20

Ein gigantischer, skelettartiger Stahlbau in einer riesigen Halle. Sprießende Funken, knirschendes Metall – die glatte Außenhaut des Kreuzfahrtschiffs wird verschweißt, zahlreiche Stockwerke hoch bis zum Oberdeck. „Celebrity Reflections“ soll das gigantische Schiff heißen: 315 Meter lang, 36,8 Meter breit, mit Platz für 3030 Passagiere in 1515 Kabinen. Hier in der Meyer-Werft in Papenburg, im malerischen Landkreis Emsland nahe der Nordseeküste, gehören die Gabelstapler der KION Tochtermarke Linde Material Handling fest zum Alltag und leisten ihren unverzichtbaren Beitrag zum Bau der Kreuzfahrtschiffe.

Sichere und verlässliche Intralogistik für Kreuzfahrtindustrie

Dabei darf die Arbeit in der Meyer-Werft Papenburg nicht ins Stocken geraten. Gabelstapler gewährleisten reibungslose Materialflüsse zu jeder Stunde, damit Kreuzfahrtschiffe wie die „Celebrity Reflections“ termingerecht fertig werden. Die Transportrouten werden dabei intensiv und effizient genutzt. Damit die Fahrer dabei ihre eigene Geschwindigkeit nicht aus den Augen verlieren, greift ihnen ein ausgeklügeltes Assistenzsystem unter die Arme: Linde SpeedAssist reduziert die Geschwindigkeit ab der Einfahrt in die Produktionshallen automatisch und gewährleistet so die Arbeitssicherheit. Zusätzlich schaffen die Arbeitsscheinwerfer und LED-Stripes klare Lichtverhältnisse für jedwede Situation – Tag wie Nacht. Es sind Maschinen, die die Menschen dort nicht mehr missen möchten.

Weit entfernt vom beschaulichen Emsland, an den rauen Küsten Südenglands, spielen Gabelstapler beim Beladen der Kreuzfahrtschiffe eine nicht weniger zentrale Rolle. 2,7 Millionen Gepäckstücke und 100.000 Tonnen Schiffsvorräte, die passgenau aufgeladen werden müssen – die Elektrogabelstapler des KION Tochterunternehms STILL leisten für den Dienstleister Solent Stevedores am Port of Southampton Bemerkenswertes. Der Logistikanbieter ist auf einen reibungslosen Betriebsablauf angewiesen. Denn was beim Ablegen des Schiffs nicht an Bord ist, fehlt, bis der nächste Hafen angelaufen wird: seien es die Streichbutter und der Schinken für das Buffet, die Zutaten für den abendlichen Cocktail oder die Erste-Hilfe-Taschen auf den Zimmern. Während die Kreuzfahrtschiffe beladen werden, bekommen die schlafenden Passagiere übrigens vom emsigen Treiben quasi nichts mit: Denn die STILL Gabelstapler arbeiten nahezu geräuschlos.

E-Stapler von STILL bei Solent Stevedores am Port of Southampton.

Verlässlicher Gepäcktransport für die Fähre

Wenn es um die Gepäckbeladung geht, verlässt sich auch die niederländische Reederei Doeksen auf STILL. 785.000 Passagiere und Touristen – so viele Menschen befördert das Familienunternehmen, das in diesem Jahr 100 Jahre Fahrgastbetrieb feiert, jährlich über das Wattenmeer von Harlingen zu den friesischen Inseln Terschelling und Vlieland. Bei solchen Zahlen ist klar: Man ist auf eine verlässliche Abfertigung angewiesen. Die Passagiere müssen ihr Gepäck nach dem Anlegen schnell ausgehändigt bekommen. Dass die STILL R07-25 Routenzüge den reibungslosen Transport leisten, liegt auch an den geringen Ausfallzeiten: Auf die Servicetechniker von STILL kann man sich bei Doeksen blind verlassen. Die Komplettumstellung der Flotte auf STILL sei also „eine Entscheidung, die wir absolut nicht bereuen“, so Yntze Wiebenga, Head of Shore bei Doeksen. Weniger Ansprechpartner, bessere Abläufe, besserer Service sind das Resultat – und elektrische Routenzüge, die sauberer und leiser als ihre Vorgänger arbeiten.

Routenzüge von STILL bei der niederländischen Reederei Doeksen.

Wichtige Unterstützung im Fischereibetrieb

Ein paar hundert Kilometer weiter nördlich von Southampton, in den norwegischen Gewässern, werden tag ein, tag aus nicht tausende Personen, sondern Netze-weise frischer Fisch bewegt. Hier, in einem der wichtigsten Fischereigebiete für Kabeljau spielen STILL Gabelstapler ebenfalls eine tragende Rolle. Unter der tanzenden Aurora Borealis machen es Temperatur und Bedingungen Mensch und Maschine nicht leicht. Eiskaltes Salzwasser flutet das Deck, während die Fischerboote wie schon seit Jahrzehnten Kabeljau und Schellfisch aus dem Nordmeer bringen. Hier ist man den Anblick der STILL Stapler gewöhnt. Sie sind fester Bestandteil der norwegischen Fischereilandschaft und bekannt dafür, dass sie Schwerstbetrieb bis weit in die Nacht sowie bei wechselnden Temperatur- und Witterungsbedingungen problemlos meistern. Eine spezielle Fischereiausführung mit besonders rostbeständigem Lack, Vaseline geschützten elektrischen Verbindungen, Bodenplatten aus Edelstahl und einer Schutzhülle aus Spezialwachs sorgt dafür, dass die Fahrzeuge auch langfristig so frisch aussehen, wie der mit ihnen verladene Fisch.

Eine spezielle Fischereiausführung: STILL-Stapler in Norwegen.

Nicht ganz so extrem, aber nicht weniger anspruchsvoll geht es bei der Parlevliet & Van der Plas Group zu. Das Fischerei-Großunternehmen in den Niederlanden setzt seinerseits auf Gabelstapler von Linde Material Handling, um die intralogistischen Anforderungen zu stemmen, die die Lagerung und den Umschlag von 60.000 Tonnen Fisch am Standort Ijmuiden mit sich bringen. Dabei werden 85 Prozent der Lagerkapazität kontinuierlich genutzt. Die Elektrostapler befinden sich im Dauereinsatz, was ihrer wirtschaftlichen Lebensdauer jedoch keinen Abbruch tut.

Stapler von Linde MH sind im Dauereinsatz bei Parlevliet & Van der Plas.

Perfektes Material Handling für tonnenschwere Fracht

Nicht nur in den Fischereihäfen dieser Welt können auch kleine Ausfallzeiten nachhaltige Auswirkungen auf den Handel haben. In Frachthäfen mit tausenden von Containern findet ebenfalls Materialumschlag rund um die Uhr statt. So wie in Sundsvall, einem der größten Häfen Schwedens, in dem tonnenweise Zellstoff- und Papierrollen verladen werden. Hier stehen die Container niemals still. Die Schwerlaststapler von Linde Material Handling bilden hierbei das Rückgrat der Materialflüsse – eine Flotte wie ein Uhrwerk, die ohne Verzögerungen unzählige Ladevorgänge durchführt und flexibel auf die täglich neuen Herausforderungen reagieren kann.

Schwerlaststapler von Linde MH bilden das Rückgrat der Materialflüsse in Sundsvall.

Von der Kälte Skandinaviens bis in die tropische Hitze Malaysias sind es fast 10.000 Kilometer. Südwestlich von Kuala Lumpur, in Port Klang, ist die Hitze bisweilen so groß, dass bei den Gabelstaplern der KION Marke Baoli zusätzliche Ventilatoren und widerstandsfähigeres Gummi verbaut sind. Für das Frachtunternehmen Tarching Nippon macht sie das unverzichtbar. Tonnenschwere Container von mehr als zwanzig Kunden wollen bewegt werden. Eine der größten Herausforderungen hierbei: der Untergrund, uneben, von Pfützen und Rissen durchzogen. Baoli hat die Kugellager auf beiden Seiten verstärkt und den Mast höher gebaut. Eine bis zehn Tonnen – so groß sind die Ladekapazitäten der Baoli Stapler, die im Dauereinsatz dafür sorgen, dass beispielsweise Möbelcontainer passgerecht und pünktlich dort sind, wo sie sein sollen. Alles bleibt in Bewegung, jederzeit.

Tonnenschwere Container werden von Baoli-Staplern in Kuala Lumpur bewegt.

Mit Wasserstoffantrieb auf zu neuen Ufern

Es ist ein vielschichtiges Bild: Um die Intralogistik der Welt stemmen zu können, müssen die Stapler der KION Group Marken unzähligen, bisweilen völlig unterschiedlichen Anforderungen gewachsen sein. Deshalb ist der Einsatz am Hafen auch ein perfektes Terrain, um neue Technologien zu erproben. Genau das hat das KION Tochterunternehmen STILL bereits 2010 am Hamburger Hafen gestartet: mit einer Wasserstofftankstelle und einer passend umgerüsteten Staplerflotte mit Brennstoffzellenantrieb, die unter den harten Bedingungen des Frachtverkehrs an einem der größten Häfen der Welt getestet werden sollte. STILL trat hier den Beweis an: Brennstoffzellenantrieb macht die Intralogistik sauberer, energieeffizienter – und vor allem schneller. Zwei bis drei Minuten dauert das Betanken der Stapler mit Wasserstoff. Zudem entfällt der ständige Batteriewechsel – so ist der hafentypische Mehrschichtbetrieb ein Leichtes. Das Pilotprojekt verlief erfolgreich und bildete den Grundstein einer Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Projekte wie die STILL Kooperation mit dem französischen Lebensmittelgroßhändler Carrefour, wo über 100 wassserstoffbetriebene Fahrzeuge im Einsatz sind, erbrachten den Beweis, dass diese Technologie ihren festen Platz in der Intralogistik hat.

Von Hamburg über den Polarkreis bis ins tropische Malaysia zeigt sich: Zwar sind es die Schiffe, die die Meere kreuzen. Doch es sind es die Staplerflotten der KION Group Marken, die die Welt in Bewegung halten – auch in der Zukunft.