Leistungsfähige Intralogistik für die Landwirtschaft

Es klingt so einfach: Man bestellt sein Land, sät was wachsen soll – und fährt im Herbst die Ernte ein. Doch in Wahrheit ist Landwirtschaft eine hochanspruchsvolle Branche, in der es vor dem Hintergrund klimatischer Veränderungen und fortgeschrittener globaler Vernetzung auf perfekt getimte Prozessketten ankommt. Eine immer größer werdende Nachfrage aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung, wechselnde saisonale Bedingungen sowie die Empfindlichkeit des Ernteguts – all diese Faktoren stellen auch beträchtliche Anforderungen an die Logistik in der Agrarwirtschaft. Die Marken der KION Group unterstützen die Bäuerinnen und Bauern weltweit in allen Phasen des landwirtschaftlichen Produktions- und Distributionsprozesses – und sogar schon im Vorfeld der Ernte: zum Beispiel bei der Produktion leistungsfähiger Landmaschinen.

Traktoren, Mähdrescher, Ballenpressen: In der Landwirtschaft geht (fast) nichts ohne schweres Gerät. Und dieses kommt häufig vom Traditionshersteller Fendt. An seinem Hauptstandort im Allgäuer Marktoberdorf arbeitet der namhafte Traktor- und Landwirtschaftsexperte mit der KION Tochtermarke STILL zusammen. Die Herausforderung: der enormen Nachfrage nach landwirtschaftlichen Nutzgeräten gerecht zu werden. In der bayerischen „Hauptzentrale“ unterstützt STILL die Produktion der verschiedenen Landmaschinen mit Routenzügen, vor allem im Montagebereich. Sie agieren – passend für die Landwirtschaft – nach dem sogenannten „Milkrun“-System: Dabei werden die verschiedenen Montageplätze in einen Versorgungskreislauf integriert. Nach einem festen Fahrplan versorgt der Zug die 19 Durchlaufregale der Montagehalle im Stundentakt mit bis zu 445 Artikeln, die für die unterschiedlichen Vario-Getriebe von Fendt benötigt werden. In Zukunft sollen die STILL Routenzüge auch in vielen weiteren Produktionsbereichen bei Fendt eingesetzt werden. Somit ist das Unternehmen – mit Hilfe der KION-Tochter – auch auf eine steigende Nachfrage im Bereich der Landwirtschaft bestens eingestellt.

Auch der Weltmarktführer im Bereich Landmaschinen, John Deere, verlässt sich seit vielen Jahren auf STILL als Hauptlieferant, wenn es um die fortlaufende Unterstützung von Logistikprozessen an seinen Fertigungsstandorten und Ersatzteillagern in Europa geht. Hier liegt das Augenmerk ebenfalls auf Routenzügen und Lagertechnikgeräten. Dafür verlieh das Traditionsunternehmen STILL im Jahr 2018 sogar den „John Deere Partner Award“ – ein Zeugnis für die großartigen Leistungen in Sachen Qualität, Liefertreue, technischem Support und Kostenmanagement.

Einer ebenfalls sehr komplexen Herausforderung stellt sich auch das KION Tochterunternehmen Dematic bei seiner Zusammenarbeit mit der bayerischen Röthlein Logistik GmbH. Röthlein hat sich auf die Ersatzteillogistik in der Landwirtschaft spezialisiert. Ein sehr wichtiger Bereich – denn in der stark saisonal geprägten Agrarindustrie kann jede Verzögerung durch den Ausfall einer Landmaschine zum kompletten Ernteausfall für die Landwirte führen. Röthlein hat es sich deswegen zur Aufgabe gemacht, dringend benötigte Ersatzteile innerhalb kürzester Zeit zu liefern. Damit das möglich ist, wurde das Logistikzentrum umfassend mit Automatisierungstechnik von Dematic ausgerüstet. Die maßgeschneiderte Lösung besteht aus einem dreigassigen Miniload-AKL mit drei Dematic-RapidStore-Regalbediengeräten zur vierfachtiefen Ein- und Auslagerung der Behälter. Hinzu kommt ein Dematic-Multishuttle-System mit 20 Shuttles, das als Pufferlager dient. Dank ihrer hohen Geschwindigkeit lagern die Shuttles bis zu 1.200 Artikel pro Stunde ein und aus. So vereint die Lösung perfekte Warenorganisation mit optimaler Verfügbarkeit.

Doch auch außerhalb Deutschlands machen die KION Marken einen echten Unterschied. Die KION Tochtermarke Linde Material Handling vereint in den USA für den Gemüseanbauer Ratto Bros. Nachhaltigkeit mit Effizienz. In kalifornischen Modesto, etwa anderthalb Stunden östlich von San Francisco im San Joaquin Valley, baut Ratto Bros. 40 verschiedene Arten von Blatt- und Wurzelgemüse an. Auf fast 1.000 Hektar Anbaufläche wird eine reichhaltige und abwechslungsreiche Ernte von Wirsing, Grünkohl, Lauch, Selleriewurzeln, Rote Bete, Kohlrabi und vielem mehr erzielt. Die sensiblen Gemüsesorten werden von den Linde E-Staplern von der Kühlanlage zu den Lastwagen transportiert. Hier zählen vor allem Schnelligkeit und Flexibilität. Denn die am Standort herrschende brütenden Hitze ist Gift für die frischen Lebensmittel. Jeden Tag verlassen bis zu 12.000 Pakete den Standort, um an die Kunden geliefert zu werden, zu denen große US-Supermärkte wie Safeway und Kroger gehören. Ratto Bros. nutzt eine Flotte von 15 Linde-Gabelstaplern und 20 Handgabelhubwagen, um diese beeindruckende logistische Leistung zu erbringen. Ökologisch nachhaltig zu wirtschaften ist ein Kernprinzip von Ratto Bros. – und die Wahl der richtigen Stapler ist laut Betriebsleiter Anthony Ratto ein wichtiges Element dieser Strategie.

Auf der anderen Seite der Welt, in Queensland, Australien, setzt ein anderer Gemüsebauer ebenfalls auf Linde Material Handling. Der Familienbetrieb Vanstone produziert Brokkoli und Schalotten für große Handelsketten wie Cosco. Die batteriebetriebenen Gabelstapler helfen dabei, die Frische des Gemüses zu gewährleisten. Dabei kommt es auf reibungslose Prozesse an: Traktoren liefern die Produkte von den Feldern in riesigen Kunststoff-Behältern an, die Linde E-Stapler übernehmen die Ladung und bringen sie in Kühlräume, in die Verpackungshalle und schließlich auf die Lastwagen. Spätestens 48 Stunden nach der Ernte steht das Gemüse im Supermarkt zum Verkauf bereit.

In Deutschland ist Linde Material Handling übrigens auch an echter Pionierarbeit beteiligt: Der elektrische eHoftrac ist eine Innovation des Nutzfahrzeugherstellers Weidemann und läuft mit Hilfe der Antriebstechnik von Linde eMotion sowohl nachhaltig als auch effizient. Als „kleiner Bruder des Traktors“ kann der eHoftrac ganz schön viel leisten: Von Transportarbeiten in der Land- und Forstwirtschaft über Erdbewegung im Bauwesen bis hin zur Straßen- und Gehwegreinigung in Kommunen.

Das vielleicht wichtigste Thema in der Agrikultur der Zukunft ist die Ressourcenschonung. Hier gibt es bereits viele innovative und teils überraschende Ansätze – so etwa die Idee, Grillen als Proteinquelle für Nahrungsmittel zu nutzen. Denn die Haltung der Insekten verursacht deutlich weniger Treibhausgase als die Aufzucht von Schweinen oder Rindern; auch der Wasserverbrauch ist deutlich geringer. Im kanadischen Ontario arbeitet die KION Tochtermarke Dematic mit der Aspire Food Group zusammen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein Maximum an Nahrungsmitteln mit einem Minimum an Ressourcen zu produzieren – mit einer Indoor-Grillenzucht, bei der ein Regalbediengerät von Dematic unverzichtbar ist.

Die KION Marken sorgen weltweit für hervorragende Prozessabläufe in der Landwirtschaft und stellen sich jeder Herausforderung mit ausgeklügelten Lösungen. Denn auch die Landwirtschaft, die uns alle versorgt, muss versorgt werden.