Die Szene der Rennfahrer mit klassischen Seitenwagen, die aus dem Baujahr 1985 stammen oder älter sind, ist eine absolute Nische. Im Vereinigten Königreich stammen die Fahrgestelle der Wagen zumeist vom britischen Motorrad- und Beiwagenhersteller Wasp Motorcycles mit Sitz in Salisbury. Der Name „Wasp" (deutsch: Wespe) scheint sich vom frühen Farbschema der Wasp-Tank- und Seitenverkleidungen in Gelb und Schwarz abzuleiten. In den 70er und 80er Jahren wurden die Wasp-Fahrgestelle nicht nur von den britischen Fahrern, sondern auch von vielen europäischen Spitzenfahrern gefahren, die bei den damaligen Europa- und Weltmeisterschaften auf dem Siegertreppchen standen.
Die erstaunlich hohe Zahl an Maschinen, die heute noch im Umlauf sind, zeugt von der herausragenden Bauqualität. Das 1964 gegründete Unternehmen Wasp Motorcycles existiert noch immer. Sein Gründer Robin Rhind-Tutt ist 2019 verstorben. Seitdem findet jedes Jahr ein Wasp Celebration Race Meeting mit über 40 der klassischen Maschinen zu seinen Ehren statt, denn er hat diesem Sport zu einer gewissen Bedeutung verholfen.
In der Ära vor 1985 gab es auch ein berühmtes deutsches Chassis von HEOS, dessen Besonderheit es war, den Kraftstofftank im Seitenwagen verbaut zu haben, sodass dessen Schwerpunkt niedrig gehalten wurde. Ein deutsches Meisterschaftsgespann jener Zeit, Josef Brockhausen und sein Beifahrer Herbert Rebele, waren mit dieser Maschine sehr erfolgreich, und Wasp kopierte die Idee des Kraftstofftanks im Seitenwagen für spätere eigene Modelle.