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Multitalent Diana Jakob: Vom Staplerballett bis zur Staplerfahrerin bei Netflix

Diana Jakob arbeitet schon in dritter Generation bei Linde Material Handling – ihr Opa und ihr Vater waren ebenfalls bei der KION Tochter beschäftigt. In ihren bisher 20 Jahren bei Linde MH hat die Marketingexpertin eine Menge erlebt. Zum Beispiel hat sie jahrelang in Spanien gearbeitet, ein „Staplerballett“ choreografiert und als Staplerfahrerin bei einer Netflix-Serie mitwirken dürfen.

2024-05-21

Karoline Gellrich

Ein sonniger Nachmittag in einem ruhigen Garten in Aschaffenburg, Mitte der 1990er-Jahre: Ein Mädchen sitzt im Sandkasten und spielt mit Modell-Gabelstaplern. Marke Linde, das ist klar – ein anderer Stapler käme hier nicht ins Haus oder auf den Hof. Das kleine Mädchen heißt Diana Jakob und gehört zu einer echten Staplerbauer-Familie: Ihr Vater Bernhard arbeitet in der Entwicklungsabteilung bei Linde MH, einem der größten Staplerhersteller Europas. Und auch Opa Josef hat als Monteur im selben Unternehmen gearbeitet – zu einer Zeit, als die Firma noch Güldner hieß und Traktoren statt Gabelstapler baute.

Jetzt, im April 2024, arbeitet Diana Jakob selbst bei Linde Material Handling, und zwar schon seit knapp 20 Jahren. Die selbstbewusste Frau gehört zum Team Marketing & Brand Communications, das sich um die weltweite Vermarktung der Linde Gabelstapler kümmert. In den Büroetagen des EMEA-Headquarters gibt es einige Mitarbeitende, zum Beispiel in der Buchhaltung oder in der Personalabteilung, die noch nie auf einem Gabelstapler gesessen haben. Diana Jakob dagegen – per Jobbeschreibung ebenfalls eher eine Schreibtischtäterin – lässt sich in dieser Hinsicht von den Kolleginnen und Kollegen in der Werkshalle oder im Lager nichts vormachen.

Die Familie von Diana Jakob arbeitet seit mehreren Generation bei Linde MH. Hier steht sie gemeinsam mit ihrem Vater im Werk in Aschaffenburg. Bereits ihr Opa war bei Linde MH beschäftigt.

Parcours beim StaplerCup getestet

Diana Jakob steuert Stapler mit viel Geschick, spielerischer Leichtigkeit und einer Menge Routine. Kein Wunder: „Ich habe schon vor 15 Jahren meinen Staplerschein gemacht“, sagt sie, „damals hatte ich meine Ausbildung beendet und habe im Vertrieb für das deutsche Händlernetz gearbeitet.“ Dort hat sich Diana Jakob schnell einen Namen gemacht. Vor allem durch ihre Fähigkeit, komplexe Technologien so zu erklären, dass alle es verstehen können.
Und durch ihr Talent, Wissen und Kenntnisse auf spielerische Art zu vermitteln, wurde sie auch beim jährlichen „StaplerCup“, der Meisterschaft im Staplerfahren, eingesetzt. „Da habe ich den Parcours mehrfach mitgeplant, mit aufgebaut und Testfahrten übernommen“, sagt sie.

Diana Jakob unterstützt bei der Entwicklung des Parcour des Staplercups in Aschaffenburg.

Choreographie mit Staplern beim StaplerCup in Aschaffenburg

Für viel Aufsehen sorgte Diana Jakob zusammen mit einigen Kolleginnen beim StaplerCup 2014, als die Mädels-Clique ein „Staplerballett“ auf die Bühne brachte: Die jungen Fahrerinnen steuerten die Gabelstapler so, dass sie sich im Takt zur Musik um die eigene Achse drehten, die Gabelzinken synchron hoch- oder runter fuhren und die Stapler so zum Tanzen brachten. Ein Spektakel!

„Erfunden haben wir das Staplerballett aber nicht“, auf diese Wahrheit legt Diana Jakob großen Wert. Die Idee sei ursprünglich aus England gekommen, wo Jahre vorher schon einmal ein Ballett mit Schubmaststaplern aufgeführt worden sei: „Wir haben das Staplerballett nur choreographiert und aufgeführt“, sagt Jakob bescheiden. Applaus gab’s damals unter anderem von Oliver Kahn: Der frühere Nationaltorwart war 2014 Ehrengast des StaplerCups und nahm gemeinsam mit den „Ballett-Tänzerinnen“ ein Selfie auf.

Diana Jakob arbeitet schon seit knapp 20 Jahren bei Linde Material Handling. Sie gehört zum Team Marketing & Brand Communications, das sich um die weltweite Vermarktung der Linde Gabelstapler kümmert.

Jobwechsel innerhalb Europas: Von Deutschland nach Spanien

Dass Diana Jakob bei ihrer Karriere nicht immer den einfachsten Weg geht, zeigt ihr Wechsel nach Spanien. „Nach einem zweijährigen Marketing-Fernstudium hatte ich Lust, mich mit dem neuerlernten Wissen einzubringen“, sagt sie. Da es bei Linde MH in Deutschland keine passende Stelle gab, hörte sie sich international um. Nach einigen Gesprächen wurde klar, dass in Spanien jemand mit genau ihrem Marketing-Vertriebs Profil gebraucht wurde. Kurzerhand bewarb sie sich dort – ohne Sprachkenntnisse! „Das war schon ein mutiger Schritt“, sagt sie heute rückblickend. Die spanischen Kollegen gaben ihr tatsächlich eine Chance, und Diana Jakob wechselte für mehrere Jahre von Linde MH Deutschland zu Linde MH Iberica.

In der pulsierenden Metropole Barcelona konnte Diana Jakob ihre Berufserfahrung aus Deutschland erfolgreich einbringen – hat aber auch eine Menge dazu gelernt. „Die Art und Weise, wie Werbung und Marketing funktionieren, ist in Spanien ein bisschen anders als in Deutschland“, sagt sie. Was indes im Staplervertrieb für beide Kulturen gilt: Man muss vom Kunden aus denken! Es geht darum, die Bedürfnisse von Staplerfahrern und Lagerplanern genau zu kennen und ihnen aufzuzeigen, wie sie die Arbeit durch Linde-Produkte einfacher, effizienter oder kostengünstiger erledigen können. Wem das gelingt, der ist erfolgreich – in Spanien genauso wie in Deutschland.

Diana Jakob hat nach ihrer Ausbildung direkt ihren Staplerschein gemacht. Als Expertin hat sie sich schnell einen Namen gemacht. Vor allem durch ihre Fähigkeit, komplexe Technologien so zu erklären, dass alle es verstehen können.

Gabelstapler bei der Netflix-Serie „Haus des Geldes“

Ein echter Marketing-Coup war es, dass mehrere Linde-Stapler eine prominente Rolle in der weltweit erfolgreichen Netflix-Serie „Haus des Geldes“ spielten – und zwar nicht etwa hinter den Kulissen (wie es natürlich bei vielen Filmproduktionen der Fall ist), sondern vor der Kamera. Diana Jakob hatte die ersten vier Staffeln von „La casa de papel“ (so der spanische Originaltitel) zuhause im Fernsehen gesehen. „Ich war wirklich vorher schon ein riesengroßer Fan dieser Serie“, sagt sie. Entsprechend groß sei ihre Begeisterung gewesen, als sich die Produktionsfirma auf einmal bei Linde MH meldete und nach Gabelstaplern fragten, die in einigen Schlüsselszenen der fünften Serienstaffel zu sehen sein sollten.

Diana Jakob und ihr Team ergriffen die Chance, waren in die Planung und Durchführung der Szenen eingebunden – und beim eigentlichen Dreh auch selbst vor Ort. „Auf den ersten Blick sieht es am Set aus wie in einer normalen Fabrikhalle“, erzählt Diana: „Da gibt’s den Werksschutz, eine Kantine und hohe Decken. Bis dann plötzlich ein Schauspieler neben dir steht, den du aus dem Fernsehen kennst!“ In den ersten Minuten sei das aufregend und besonders gewesen – aber bei der Arbeit dann auch sehr schnell normal geworden.

Eine Auflage machte Diana Jakob aber ganz schön zu schaffen: Sie durfte nämlich vor der Ausstrahlung bei Netflix nichts über den Dreh oder gar die Handlung der neuen „Haus des Geldes“-Staffel erzählen. „Selbst meine besten Freundinnen durften nichts erfahren“, sagt sie: „Ich bin vor Spannung fast geplatzt, anderthalb Jahre lang!“ Erst nachdem die Folgen alle im Internet abrufbar waren, durfte Diana Jakob von ihren Erlebnissen erzählen und ein paar Fotos vom Dreh bei LinkedIn verwenden. „Das war alles sehr spannend!“, sagt sie.

Das Warten hat sich indes gelohnt: Die fünfte „Haus des Geldes“-Staffel wurde ein weltweiter Mega-Erfolg und gilt heute als eine der meist gestreamten Serienstaffeln überhaupt. Die Linde-Stapler spielen eine wichtige Rolle in der Handlung und sind in etlichen Szenen im Bild zu sehen. So oft, dass bei Linde MH auch Jahre später noch oft darüber gesprochen wird. „Wenn ich dann erzähle, dass ich beim Dreh dabei war, sind die Kollegen jedes Mal ganz aus dem Häuschen und löchern mich mit Fragen“, sagt Diana Jakob lachend.

Inzwischen ist die Marketing-Expertin schon seit zwei Jahren wieder zurück aus Spanien. Zurück in ihrer Heimatstadt Aschaffenburg – und natürlich zurück im Marketingteam der KION Tochter Linde Material Handling. Dort ist sie inzwischen vor allem für die Content-Erstellung und für Kampagnen-Aktivitäten des Gabelstaplerunternehmens zuständig. Ihr Werdegang zeigt, dass Kreativität und Mut im Job oft belohnt werden – und dass die Karriere im KION Konzern manchmal auch überraschende Chancen bereithält.