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Schnelle Hilfe nach Flutkatastrophe: KION unterstützt Zulieferer Falkenroth mit Elektrikern

Die im Sauerland ansässige Falkenroth Umformtechnik GmbH liefert Schmiedeteile – unter anderem für die KION Marken Linde Material Handling und STILL. Als die Flutkatastrophe die Produktion zum Erliegen bringt, bietet die KION Group umgehend ihre Hilfe an – kurz darauf machen sich drei Betriebselektriker aus Hamburg auf den Weg nach Schalksmühle in Nordrhein-Westfalen.

2021-08-19

Als Johannes Lenzen im Juli die Nachrichten sieht, macht er sich Sorgen. Er ist Teil des Einkaufsteams der KION Group und sieht, wie Teile des Sauerlands in Nordrhein-Westfalen in Folge des jüngsten Hochwassers unter Wasser stehen. „Da habe ich natürlich direkt an die betroffenen Menschen und an unsere Lieferanten in der Region gedacht“, erinnert sich der Commodity Manager. Zum Beispiel an die Falkenroth Umformtechnik GmbH, ein langjähriger Lieferant von Schmiedeteilen für verschiedene Baureihen der KION Marken Linde MH und STILL. Denn das Werk von Falkenroth liegt direkt am Flussufer der Volme. Umgehend versucht Lenzen telefonisch jemanden vor Ort zu erreichen, erfolglos. Kurz darauf trifft eine Mail von Falkenroth ein. „Sie haben Ihre Geschäftspartner informiert, dass es eventuell zu Lieferengpässen kommen könnte und Fotos von der Situation vor Ort geschickt“, schildert Lenzen. Zu sehen ist ein geflutetes Werk. Bis zu zwei Meter hoch steht das Wasser in den Hallen. Nach kurzer interner Klärung bietet der Einkauf der KION Group Unterstützung an und fragt, ob und wie sie ihrem Geschäftspartner dabei helfen können, die schwierige Situation zu bewältigen

Bestandsaufnahme offenbart Bedarf an Fachkräften

Falkenroth nimmt dieses Angebot gerne an. Nachdem eine Spezialfirma den Schlamm aus den Werkshallen entfernt hat, macht sich das Unternehmen umgehend an eine Bestandsaufnahme. Dabei zeigt sich: Ein Großteil der Schmiedepressen ist glücklicherweise noch intakt, aber die Schaltanlagen im Werk sind schwer oder gar irreparabel beschädigt. Und ohne funktionierende Schaltanlagen stehen auch die Pressen still. Um diesen Missstand zu beheben, braucht es vor allem eins: Gut ausgebildete Elektriker. Und ausgerechnet jetzt ist das hauseigene Elektriker-Team von Falkenroth krankheitsbedingt ausgedünnt. KION wendet sich deshalb direkt an die eigenen Werkstandorte. „Am 22. Juli haben wir durch den Einkauf von der Situation bei Falkenroth erfahren“, erinnert sich Dirk Schwenke, Leiter Instandhaltung der KION-Tochter STILL in Hamburg. Er hört sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen um, fragt, was machbar ist. Was dann passiert, übertrifft selbst seine Erwartungen.

Hilfe innerhalb von fünf Tagen vor Ort

Schnell wird geklärt, wer losgeeist werden kann und wie sich die Aufgaben am Standort in Hamburg trotz einiger abwesender Kollegen erledigen ließen. Nur fünf Tage nach der Erstinformation treffen drei Elektriker aus Hamburg am 27. Juli bei Falkenroth im Sauerland zur Unterstützung ein: Christopher Lorenz aus dem technischen Support, Betriebselektriker Gunnar Kamusella und der für angehende Mechatroniker zuständige Ausbilder Thilo Rink. Bürokratische Hürden werden pragmatisch gelöst. Die in Hamburg verbliebenen Kolleginnen und Kollegen der ausgesandten Elektriker spucken doppelt in die Hände und sorgen dafür, dass trotz der Abwesenheit am eigenen Standort alles weiterhin rundläuft. „Von allen Seiten diese solidarische, bedingungslose Hilfsbereitschaft zu erleben, war unglaublich“, schwärmt Schwenke.

Weichenstellung an Schaltschränken

Markus Bauszas, Bereichsleiter Elektrik bei Falkenroth, und Dario Chiffi, Leiter Instandhaltung bei Falkenroth nehmen die Hamburger Elektriker-Delegation auf dem Betriebsgelände in Empfang. Praktischerweise haben die Hilfskräfte aus der Hansestadt auch gleich einige potenziell benötigte Ersatzteile im Gepäck. Anschließend macht sich das gemischte Team an die Arbeit, um die defekten Schaltschränke zu reparieren. „Teilweise mussten wir sie komplett neu verdrahten oder sogar ganz neu aufbauen“, schildert Christopher Lorenz. Nach einigen Tagen gemeinsamer Arbeit und mehreren wieder erfolgreich in Betrieb genommenen Schmiedeanlagen machen sich die drei Hamburger Elektriker schließlich auf den Rückweg. Durchaus erschöpft, vor allem aber erfüllt und glücklich. Christopher Lorenz fasst zusammen: „Wir haben unfassbar viel Dankbarkeit und Wertschätzung erfahren. Unser gemixtes Team hat super funktioniert und die gemeinsame Arbeit hat viel Spaß gemacht.“

Gestärkte Partnerschaft

Kurz nach dem Einsatz wendet sich Falkenroths Geschäftsführer Rolf Wirfler in einem Schreiben noch einmal direkt an Dirk Schwenke, stellvertretend für alle, die diesen kurzfristigen Hilfseinsatz möglich gemacht haben: „Dank der Hilfe Ihrer Mitarbeiter konnten wir die Stillstände an unseren Produktionsanlagen erheblich verkürzen. Mittlerweile können drei von fünf Anlagen wieder produzieren. Das ist rekordverdächtig, wenn man bedenkt mit welcher Wucht uns die Hochwasser-Katastrophe getroffen hatte." Inzwischen sind drei Viertel der Anlagen wieder Betrieb – und die Partnerschaft zwischen Falkenroth und der KION Group ist buchstäblich noch fester zusammengeschmiedet.