Hinter der Bühne mit Madonna und den Backstreet Boys
Und so fand sich der damals 40-Jährige wenig später inmitten von Showstars wieder. Hinter den Kulissen der Sendung traf er unter anderem die Backstreet Boys („sehr nett, die Jungs“, sagt Seufert), Madonna oder Til Schweiger. „Du gehörst dann einfach dazu“, beschreibt er es. Er erregte schon allein deswegen besonderes Aufsehen, weil er mit „so einer Riesenmaschine“ ankam. Dem damaligen Modell des Linde H80 – einem Achttonner. Auf dessen Zinke balancierte Seufert ein Fünfmarkstück, während er unter Zeitdruck auch noch zwei große Kisten aufeinanderstapelte. Am Ende „gewann“ er seine Wette nicht, er scheiterte am Zeitlimit, wurde deswegen kurz vor Schluss hektisch – und die Münze kippte. Das war dann aber, wie so häufig bei „Wetten, dass…?“, eher zweitrangig. Wer sich die alte Aufzeichnung ansieht, spürt förmlich, wie das Live-Publikum in der Halle gebannt und atemlos dem Stapler folgte. Und jeder schien zu wissen: Das hätte auch klappen können.
Staplerwette, die zweite: Ein zwanzig Meter hoher Turm
Damit hätte die Geschichte zu Ende sein können – doch Seufert bot sich wenig später die Gelegenheit zu einer Neuauflage. 2004 wollte eine Gruppe junger Männer mit einer weiteren Stapler-Wette auftreten. In fünf Minuten sollte ein 20 Meter hoher Turm aus Wasserkästen auf Paletten gestapelt werden. „Die haben dann aber kurz vor der Show offenbar kalte Füße bekommen“, sagt Seufert, und die Fernsehredaktion stand ohne Staplerfahrer da. Also rief das ZDF bei Linde an: Es gab doch vor einigen Jahren diesen Peter Seufert? Damit landete er ein zweites Mal in der Show. Diesmal an der Seite von George Michael, Charlize Theron und Franz Beckenbauer. „Die Idee war aber von vorneherein zu ambitioniert“, sagt er. Wieder war das Zeitlimit zu eng bemessen. Seufert schaffte es nicht.
„Und dann rief zwei Jahre später das chinesische Fernsehen an“, erzählt er. Ob er nicht Lust habe, bei der chinesischen Version von „Wetten, dass…?“ mitzumachen. „Ich dachte erst, das wäre so ein Scherzanruf.“ Kurze Zeit später saß Seufert, der eigentlich ungern fliegt, im Flugzeug nach Peking und bekam dort drei Tage lang einen Chauffeur und eine Dolmetscherin an die Seite gestellt. Die chinesische Adaption sei etwas anders gewesen als das deutsche Original, schildert er. Mehr Akrobatik im Programm. „Da kam der Stapler als große Maschine umso besser an.“ Diesmal gelang es Seufert auch tatsächlich, den Turm aufzubauen, er wurde zum „Wettkönig“ gekürt. „Und alle Wettkönige jeder Sendung werden nochmal zum Finale eingeladen.“
Zuvor hatte ihn Fernsehmoderator Thomas Gottschalk bei der deutschen Ausgabe live in der Sendung gefragt, wie man eigentlich so gut fahren lerne. Seuferts Antwort damals: Je bequemer der Fahrer sei, desto häufiger bleibt er sitzen und räumt Hindernisse vorsichtig mit der Gabel beiseite, anstatt auszusteigen – so trainiere man die Fähigkeiten. Vielleicht liegt die Wahrheit aber eher darin, dass Seufert nach der Schicht noch so viel Spaß am Fahren hatte, dass er unter anderem mit Münzen, Stiften und Drähten experimentierte. Und diesen Spaß, den ließ er in diesem Jahr letztmals für Aufgaben beim Finale des StaplerCup einfließen.