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Earth Overshoot Day: Wie KION mit nachhaltigen Lösungen die Kreislaufwirtschaft vorantreibt

"Ausverkauft bis zum 1. Januar 2025“ – Wäre unser Planet ein Geschäft, würde ab heute ein Schild mit dieser Aufschrift an jedem Regal hängen. Warum? Weil seit heute, dem 1. August, unsere Nachfrage nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen das übersteigt, was unsere Erde in einem Jahr regenerieren kann. Was tun wir bei KION, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken? Dazu haben wir mit Janine Kirner gesprochen, die bei KION das Sustainability Action Field „Circularity“ vorantreibt.

2024-08-01

Der Earth Overshoot Day markiert jedes Jahr den Tag, an dem dieser Zenit erreicht ist. Wir halten dieses Defizit aufrecht – und erreichen es von Jahr zu Jahr früher – indem wir Vorräte an ökologischen Ressourcen abbauen und Abfälle anhäufen, vor allem Kohlendioxid in der Atmosphäre.

Janine, der Slogan der Overshoot-Day-Initiative lautet “move the date”, sprich: Was können wir tun, um die Ressourcennutzung auf der Erde zu verlangsamen. Welche Rolle spielen Unternehmen und Wirtschaft dabei?

Unternehmen und die Wirtschaft spielen bei der Ressourcennutzung und -schonung eine zentrale Rolle, weil ihr Handeln ein starker Hebel für notwendige Veränderungen ist. Letztlich gilt aber für Unternehmen und Einzelpersonen gleichermaßen, dass das Bewusstsein für die planetaren Grenzen und schwindende Ressourcen weiter gefördert werden muss. Als großes Unternehmen haben wir einerseits eine gesellschaftliche Verantwortung die Transformation hin zur Kreislaufwirtschaft mitzugestalten und profitieren andererseits zukünftig davon, weil die Verfügbarkeit von Ressourcen sichergestellt wird.

Aber dies ist auch eine große Umstellung für Unternehmen, weil Prozesse angepasst und neue Daten erfasst werden müssen. Es gibt eine Reihe neuer Gesetze, die im Rahmen des Green Deals in Kraft getreten oder in der Vorbereitung sind. Dazu gehören zum Beispiel die EU-Richtlinie zur unternehmerischen Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), der Kreislaufwirtschaftsplan der EU, die Öko-Designrichtlinie oder die Batterieverordnung mit dem Produktpass.

Welchen Stellenwert hat Circularity bei KION?

Circularity wird für KION immer wichtiger, weil wir einerseits unsere gesellschaftliche Verantwortung erfüllen wollen und andererseits die gesetzlichen Vorschriften und die Ansprüche unserer Kunden steigen.

Damit wir diese Anforderungen erfüllen können, bedarf es der Formulierung und Umsetzung einer umfassenden Kreislaufstrategie für beide Segmente der KION Group mit entsprechenden Zielen, Kennzahlen und einem Aktionsplan.

Über unser Sustainability Action Field "Circularity"

„Circularity“ ("Kreislaufwirtschaft") ist eines unserer 8 strategischen Action Fields im Bereich Nachhaltigkeit. Ausgehend von einem Bewusstsein für die planetaren Grenzen verpflichtet sich die KION Group dazu, recycelte und erneuerbare Ressourcen zu verwenden, Abfälle zu minimieren und zu verwerten sowie zirkuläre Geschäftsmodelle zu fördern, in deren Mittelpunkt Wartung, Aufarbeitung, Wiederverwendung und gemeinsame Nutzung im Rahmen des Produkt-als-Service-Modells stehen.

Was tun wir bei KION bereits heute in Sachen Circularity?

In Weilbach und Dinklage (Deutschland) die Gegengewichte unserer Gabelstapler aus bis zu 100 Prozent recycelten Materialien hergestellt.

Wir verfolgen zirkuläre Ansätze durch eine Reihe von Aktivitäten, Initiativen und Programmen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg – angefangen mit dem Produktdesign und verwendeten Materialien bis hin zu Beschaffung, Wiederaufbereitung und Recycling .

  • Mit Eisen und Stahl verwenden wir eine große Menge an recycelbaren oder recycelten Materialien. So werden zum Beispiel in Weilbach und Dinklage (Deutschland) die Gegengewichte unserer Gabelstapler aus bis zu 100 Prozent recycelten Materialien hergestellt. Dabei werden unter anderem Kanaldeckel, gusseiserne Heizkörper, recycelte Gegengewichte und anderer Schrott in den Gießereien der KION Group eingeschmolzen. Durch diesen Prozess kann den Abbau neuen Eisenerzes aus der Biosphäre der Erde verhindert werden.

Durch Wartung, Aufbereitung und Wiederverwendung werden unsere Produkte länger genutzt.

  • Das After-Sales- und Mietgeschäft und der Verkauf von Gebrauchtstaplern sorgen dafür, dass unsere Produkte durch Wartung, Aufbereitung und Wiederverwendung länger genutzt werden und weitere Leben bekommen. Hier hatten wir in 2023 einen „zirkulären“ Umsatz von rund 3,7 Mrd. €. Diese Geschäftsmodelle müssen wir fördern und ausbauen.

Lithium-Ionen-Batterien werden wieder aufbereitet.

  • Lithium-Ionen-Batterien können durch unsere Partnerschaft mit Li-Cycle recycelt werden. Im Jahr 2023 haben wir mit 2,35t recycelten Li-Ion-Modulen innerhalb von 6 Monaten einen guten Start hingelegt.
  • Im Rahmen des Abfallmanagements unserer Standorte wird der größte Teil (80%) unseres Abfalls recycelt.

Unsere Ressourcennutzung als Privatpersonen wirkt sich auch auf das Datum des Overshoot Day aus. Was kann jede/r Einzelne tun, um zu unterstützen?

Jede/r von uns kann mit seinen Alltags-Entscheidungen dazu beitragen, Verschwendung zu bekämpfen und Ressourcenknappheit entgegenzuwirken. Ich persönlich versuche zum Beispiel so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuwerfen und achte bewusst darauf sie rechtzeitig zu verbrauchen. Mein Handy ist Second Hand. Generell versuche ich Wasser zu sparen und nichts zu kaufen, was ich eigentlich nicht benötige.

Es gibt viele Wege den zirkulären Weg zu unterstützen und ihn – ganz individuell und je nach den eigenen Möglichkeiten – in das Leben zu integrieren: Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel oder Carsharing zur Fortbewegung, Kleidung und Haushaltgeräte länger nutzen, ein bewussterer Fleisch- und Lebensmittelkonsum, korrekte Abfallentsorgung und vieles mehr. Auf der Website des Overshoot Day gibt es außerdem eine Vielzahl von lokalen Initiativen, denen man sich anschließen kann: #MoveTheDate Solutions .